Der Medizinkonzern Fresenius war im Vorjahr mit seiner Milliardenofferte für Rhön-Klinikum genau an dieser Hürde gescheitert. Asklepios-Eigner Bernard Broermann hatte die Übernahme vereitelt, indem er rund fünf Prozent an Rhön erwarb. Auch die Fresenius-Konkurrenten Sana und B.Braun hatten sich daraufhin Aktien der Klinikkette gekauft. Rhön-Gründer Eugen Münch hält über 10 Prozent der Aktion, und für ihn war die Klausel ursprünglich gedacht. Beim geplanten Verkauf an Fresenius wurde sie ihm jedoch zum Verhängnis. Nun wird eine Übernahme der fränkischen Klinikkette erheblich erleichtert.
Der schwedische Pensionsfonds Alecta, Großaktionär der Kette, hatte die Aufhebung der Klausel schon im Vorfeld der Hauptversammlung gefordert. Dass er damit Erfolg haben würde, hatten jedoch wenige geglaubt. Der Überraschungscoup bei Rhön-Klinikum hat den Aktien am Donnerstag in den ersten Handelsminuten zu einem Kursprung verholfen. Bei einem Plus von 8,50 Prozent auf 18,26 Euro wurde der Dividendenabschlag von 0,25 Euro je Aktie mehr als wettgemacht. Der MDax sackte zeitgleich um nahezu anderthalb Prozent ab. An der Börse wird nun mit einem baldigen neuen Übernahmeangebot gerechnet.


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