Zudem dürften sich auch Preiskürzungen in China bei der Infusions- und Generikatochter Kabi wie auch negative Währungseffekte durch den starken Euro bemerkbar gemacht haben.
Im Schnitt erwarten die Branchenexperten beim operativen Ergebnis (Ebit) von Fresenius einen mageren Zuwachs auf 708 Millionen Euro (VJ: 696). Der Umsatz könnte dagegen prozentual fast zweistellig gewachsen sein. Denn die Hessen haben hier vor allem von der Übernahme eines Großteils der Kliniken des Konkurrenten Rhön-Klinikum profitiert, schreibt MM Warburg-Experte Ulrich Huwald. Unter dem Strich sehen die vom Unternehmen befragten Analysten beim Gewinn vor Sonderposten auch wegen einer niedrigeren Steuerquote einen Anstieg um 6 Prozent auf 237 Millionen Euro.
Die beiden im Dax notierten Unternehmen aus Bad Homburg haben ihre Zahlen zum ersten Quartal für Dienstag, den 6. Mai angekündigt und dürften dabei auch die Prognosen bestätigen.
In den ersten drei Monaten dürfte erneut die Dialysetochter dem Medizinkonzern Fresenius wegen der Preiskürzungen in den USA Kummer bereitet haben. Denn im für FMC wichtigen US-Markt drücken staatlich verordnete Sparmaßnahmen bei steigenden Personal- und Sachkosten auf die Profitabilität. Und der Druck durch geringere Erstattungen für Dialysebehandlungen werde anhalten, hatte FMC-Chef Rice Powell Anfang April erklärt. Insgesamt sind drei Viertel aller FMC-Patienten in den USA staatlich krankenversichert.
Powell hat daher ein Sparprogramm verabschiedet, mit dem die Kosten im laufenden Jahr um bis zu 60 Millionen Dollar sinken sollen. Insgesamt will die größte Fresenius-Tochter ab 2017 pro Jahr 300 Millionen Dollar einsparen. Doch das Sparprogramm verursacht nach Einschätzung von Analyst Tom Jones von der Berenberg Bank auch Kosten. Bis 2016 rechnet er mit 100 Millionen Dollar, wovon seiner Meinung nach 50 Millionen im laufenden Jahr anfallen dürften.
Der Berenberg-Experte prognostiziert daher ein eher "glanzloses und herausforderndes Quartal" für FMC. Die von dem Unternehmen befragten Branchenexperten rechnen für FMC mit einem Rückgang des Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 2,5 Prozent auf 480 Millionen US-Dollar. Während der Umsatz durch einen Zuwachs der Patientenzahlen um 5 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar angezogen haben könnte, erwarten die Experten einen Gewinnrückgang auf 219 Millionen Dollar (VJ: 225).
Neben FMC dürften vor allem die Infusions- und Generikasparte Kabi wie auch die Krankenhaustochter Helios im Fokus stehen. Denn Fresenius gehört mit Kabi im Milliarden-Poker um die Danone -Sparte mit medizinischer Ernährung Kreisen zufolge neben dem Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestle zu den Favoriten. Da die Sparte aus kartellrechtlichen Gründen wahrscheinlich nicht an einen Käufer gehen kann, Danone die Sparte aber im Paket loswerden will, dürften sich die Verhandlungen noch etwas hinziehen, hatte die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX Anfang April erfahren.
Aus strategischer Sicht wäre der Zukauf nach Einschätzung von Analyst Christoph Schöndube von Independent Research durchaus sinnvoll. Fresenius würde Kabi dadurch nicht nur breiter aufstellen, sondern auch ein Geschäft kaufen, dessen operative Marge über der von Kabi liege.
Fresenius-Chef Ulf Schneider könnte zudem bereits mit den Zahlen zum ersten Quartal über die Ergebnisaussichten der Krankenhaussparte Helios inklusive der übernommenen Rhön-Häuser berichten. Bisher soll Helios 2014 ohne Rhön ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 390 bis 410 Millionen Euro liefern (VJ: 390).


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