Wenn man Geschäftsleiter oder Manager danach fragt, was sie mit ihrem Beruf verbinden, erhält man folgendes Ranking: 1. Freude (85 Prozent). 2. Herausforderung (69 Prozent). 3. Bestätigung (66 Prozent). 42 Prozent sagen sogar, dass Kollegen gleichzeitig Freunde sind, jeder Fünfte hat jedoch wenig Zeit für körperliche Bewegung (22 Prozent) sowie Freunde und Familie (20 Prozent).
Fremdbestimmung durch Termine
44 Prozent der Befragten stresst am meisten, dass sie durch die vielen Termine und Meetings fremdbestimmt sind. Jeder Dritte fühlt sich am stärksten unter Stress, wenn es um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben geht. 18 Prozent empfinden die Organisation des Haushalts als am stressigsten. Weniger stressrelevant sind für Führungskräfte das Pendeln (14 Prozent), private Spannungen (12 Prozent), Kinderbetreuung bzw. -erziehung (8 Prozent) oder Dienstreisen (5 Prozent). Deutlich werden die Unterschiede in den Altersklassen: Bei den über 50-Jährigen sind es fast die Hälfte, die sich fremdbestimmt fühlen, bei den bis 39-Jährigen nur jeder Dritte.
Das Diensthandy im Blick
Sport (50 Prozent), Urlaub (48 Prozent), das Abendessen mit der Familie (47 Prozent) und die Wochenenden (47 Prozent) sind vielen Führungskräften heilig - auch bei Restaurantbesuchen bleiben 44 Prozent nicht erreichbar über das Diensthandy. 38 Prozent sind unerreichbar bei der Ausübung ihrer Hobbys und nur 14 von Hundert haben ihr Diensthandy immer im Blick. Überraschend ist, dass Männer konsequenter sind als Frauen. Denn insgesamt zählen sich Frauen häufiger zu den Dauererreichbaren als Männer: 47 Prozent gegenüber 27 Prozent. Auch in den Altersklassen zeigen sich Unterschiede. Hier ist es die Altersgruppe der 40 -bis 49-Jährigen, die am deutlichsten hervorsticht als diejenige, die häufiger für den Beruf unerreichbar ist und sich mehr Freiräume schafft.
Krank zur Arbeit
48 Prozent der Männer und 42 Prozent der Frauen gehen ganz normal zur Arbeit, wenn sie sich wegen einer Erkältung oder Grippe angeschlagen fühlen. Bei Unternehmen über 500 Mitarbeiter sind es sogar insgesamt 62 Prozent. Nur jeder Fünfte kuriert sich zu Hause aus und arbeitet nicht. Hier ist es Frauen offensichtlich bewusster, wie gesundheitsgefährdend das "normale Arbeiten" sein kann, denn 24 Prozent bleiben zu Hause, wohingegen nur 16 Prozent der Männer das tun. Erst einmal zum Arzt gehen 21 Prozent der Herren und nur 16 Prozent der Damen. Und nur vier Prozent machen Home Office bei Erkrankung.
Wunsch nach "Quality Time"
Auf Platz 1 der Antworten auf die Frage "Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit?" landen die privaten Beziehungen und Kontakte - das sagen 61 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen. Platz 2 erreicht der Sport mit 39 Prozent. Hier sind es jedoch deutlich mehr Männer (48 Prozent) als Frauen (28 Prozent), die sich mehr Zeit dafür wünschen. 34 Prozent hätten gerne mehr Zeit für andere Hobbys, fast jeder Dritte für Kultur und 16 Prozent wünschen sich mehr Freiraum für Ehrenämter.
Drei Viertel sind happy im Job und privat
Trotz Stress, fast dauerhafter Erreichbarkeit und dem Wunsch nach mehr Zeit für Privates sagen drei Viertel aller Befragten, sie seien privat und beruflich gleich glücklich. Jeder Fünfte ist jedoch im Privatleben glücklicher, verschwindend geringe drei Prozent im Beruf. Starke Unterschiede tun sich je nach Alter auf: 81 Prozent der Generation 50+ ist beruflich wie privat gleich glücklich - wohingegen dies nur 68 Prozent bei den bis 39-Jährigen und 76 Prozent bei den 40- bis 49-Jährigen sind.
Rahmendaten der Studie
Vom 23.09.-14.10.2015 wurden 300 Geschäftsleiter oder hochrangige Manager in privatwirtschaftlichen Unternehmen ab 50 Mitarbeitern bis Großunternehmen mit 500 Mitarbeitern und mehr telefonisch befragt (CATI). Die Befragung wurde vom Marktforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg GmbH durchgeführt.


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