Der Emissionserlös von 400 Millionen Euro diene der Finanzierung der jüngsten Übernahmen und der Refinanzierung auslaufender Schuldscheindarlehen, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag im hessischen Bad Vilbel mit. Angesichts der großen Nachfrage sei das Volumen im Rahmen des Aufnahmeprozesses mehrfach erhöht worden. An der Börse stand der Aktienkurs am frühen Nachmittag mit einem Minus von 1,77 Prozent auf 20,34 Euro unter Druck, während der MDax weniger als ein Prozent nachgab.
Stada hatte im Mai die Übernahme eines Arzneimittelpakets des Aachener Konkurrenten Grünenthal für 360 Millionen Euro angekündigt. Das Generikageschäft der Schweizer Firma Spirig will Stada für 78 Millionen Euro kaufen. Abschluss der Transaktion soll im erste Quartal 2012 erfolgen. Stada trieb die Internationalisierung und die Stärkung des Markengeschäfts mit Produkten wie der Sonnencreme Ladival zuletzt stark voran. 72 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet der Sandoz-Konkurrent bereits außerhalb des deutschen Heimatmarktes - mit steigender Tendenz. Durch die jüngsten Übernahmen will Stada-Chef Hartmut Retzlaff die Abhängigkeit vom deutschen Generikamarkt weiter zurückfahren.
Die Darlehen bestehen den Angaben zufolge aus vier Tranchen mit Laufzeiten zwischen drei und fünf Jahren, die teilweise mit einer variablen und teilweise mit einer fixen Verzinsung versehen seien. Der fixe Zinssatz liege mit durchschnittlich 4,27 Prozent im Jahr deutlich unter dem Zins, zu dem sich Stada durch die alternativ erwogene Platzierung einer Unternehmensanleihe gegenwärtig hätte finanzieren können. Die Aufnahme der neuen Schuldscheindarlehen decke bereits heute die Fälligkeit von bestehenden Krediten und Schuldscheindarlehen im Jahr 2012 ab, teilte der weltweit fünftgrößter Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) weiter mit. Im vergangenen Jahr hatte der Teva-Konkurrent bereits eine Unternehmensanleihe in Höhe von 350 Millionen Euro begeben.


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