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AusblickStada wegen Sondereffekten mit Ergebniseinbruch im dritten Quartal

Beim Arzneimittelhersteller Stada dürfte das dritte Quartal laut Schätzung von Analysten besonders von negativen Sondereffekten in Millionenhöhe geprägt sein.

Liquiditätsprobleme im serbischen Pharmagroßhandel, Belastungen aus dem Restrukturierungsprogramm "Stada - build the Future" und Wertberichtigungen dürften das operative Ergebnis mit rund 50 Millionen Euro belasten. Zudem dürfte auf dem Heimatmarkt Deutschland, wo Stada rund ein Drittel seines Konzernumsatzes erwirtschaftet, der Preisdruck durch die Rabattverträge für Generika angehalten haben. Stada hat Ende September über die Liquititätsprobleme serbischer Großhändler berichtet. Die im MDax gelistete Gesellschaft veröffentlicht den Quartalsbericht am Donnerstag (11. November).

Die elf von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Analysten erwarten beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Einbruch von rund 60 Prozent auf 16,28 Millionen Euro. Beim Gewinn ist der Hersteller von Grippostad, Mobilat oder dem Sonnenschutzmittel Ladival nach den durchschnittlichen Analystenerwartungen gar mit 5,35 Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht. Im Vorjahreszeitraum hatte Stada einen Gewinn in Höhe von 23,2 Millionen Euro ausgewiesen. Der Umsatz wird mit 387 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau (383,3) Millionen Euro erwartet.

Vor diesem Hintergrund scheint die Jahresprognose ambitioniert: "Wir halten die Jahresziele für erreichbar, sehen diese aber als gefährdet an", schreibt Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Eine mögliche Gewinnwarnung preise der Markt auf dem aktuell günstigen Bewertungsniveau bereits ein. Das Analystenteam Mark Belsey und Oliver Kämmerer von der WestLB erwartet für das Serbiengeschäft einen Umsatzrückgang von 40 Prozent im dritten Quartal. Der Vorstand um Konzernchef Hartmut Retzlaff hielt die operativen Ziele für 2010 - Steigerung von Umsatz und bereinigtem operativen Ergebnis - im September noch für knapp erreichbar, sofern sich das Serbien-Geschäft im Schlussquartal erholt. Dies hält Leslie Iltgen vom Bankhaus Lampe derzeit für unwahrscheinlich.

Der Hexal und Ratiopharm-Konkurrent ist in den vergangenen Jahr verstärkt durch Übernahmen in Osteuropa gewachsen und tritt nun auf die Kostenbremse. Die Bad Vilbeler wollen mit einem Stellenabbau die Profitabilität bis 2014 erhöhen. Der Konzerngewinn soll sich bis 2014 auf 215 Millionen Euro mehr als verdoppeln (2009: 100,4 Mio. Euro). Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist eine Steigerung auf 430 Millionen Euro (2009: 280,1 Mio Euro) beabsichtigt. Beim Umsatz werden 2,15 Milliarden nach 1,57 Milliarden Euro im Jahr 2009 in Aussicht gestellt. Rund 800 Arbeitsplätze will Stada in den kommenden fünf Jahren streichen. Ab 2011 stehen nach Aussage Retzlaffs auch wieder Zukäufe auf der Agenda.

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