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MengenausweitungThüringens Kliniken kontern Kritik der Kassen

Thüringens Landeskrankenhausgesellschaft wehrt sich gegen zunehmend schärfer werdende Kritik der Krankenkassen. Nach der AOK hatte auch die Barmer GEK über viele überflüssige Behandlungen und zu hohe Kosten an Thüringens Krankenhäusern geklagt, berichtet der "Mitteldeutsche Rundfunk".

Nach Auffassung der Barmer GEK liegt der Freistaat bundesweit an der Spitze bei der Zahl der in Krankenhäusern behandelten Patienten und der Behandlungskosten. Die Kasse hatte laut MDR in ihrem Report ermittelt, dass Thüringen im Jahr 2014 durchschnittlich 239,3 Behandlungsfälle je 1.000 Versichertenjahre und Behandlungskosten von 908 Euro je Versichertenjahr aufweist. Diese im bundesvergleich höchsten Werte seien allein mit der Bevölkerungsstruktur und dem Alter der Thüringer nicht zu erklären, sagte Robert Büsow, Sprecher der thüringischen Barmer, dem Sender. Ähnliche Vorwürfe hatte zuvor die AOK Plus geäußert. Deren Chef Rainer Striebel hatte sogar öffentlich das Herzzentrum der Uniklinik Jena für überflüssig erklärt.

Kliniken halten Daten für nicht repräsentativ
Nun also der Konter der thüringischen Landeskrankenhausgesellschaft, die der Barmer GEK vorwarf, ihre Kritik auf nicht repräsentative Zahlen zu stützen. So seien nur etwa zehn Prozent der Thüringer Bevölkerung bei dieser Kasse versichert. Aus einer solch kleinen Gruppe könnten keine wissenschaftlich gesicherten Aussagen für ein ganzes Bundesland abgleitet werden. Die Landeskrankenhausgesellschaft verwies hingegen darauf, dass die Unterschiede selbst laut Barmer-Report nicht sehr groß seien. So liege zwar Thüringen mit durchschnittlichen Aufenthaltsdauer im Krankenhaus von 1,8 Tagen bundesweit an der Spitze, jedoch liege dieser Wert bei nahe zu allen Bundesländern zwischen 1,6 und 1,8 Tagen. "Diese geringe Spannbreite hat keine relevante statistische Aussagekraft, die Unterschiede sind viel zu gering", sagte der Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, Michael Lorenz dem MDR.

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