Hintergrund der vielen Änderungen ist die Konkurrenz billiger Nachahmermittel für bisherige Kassenschlager und Misserfolge in der Forschung. Beides hat dem zweitgrößten britischen Arzneimittelhersteller zugesetzt. Zusätzlich zu kürzlich angekündigten Kürzungen sollen nun weitere 2.300 Stellen wegfallen, wie der Manager vor Investoren ankündigte. Bis 2016 wollen sich die Briten nun von fast zehn Prozent ihrer zuletzt knapp 52.000 Beschäftigten trennen. An der Börse stießen die Pläne auf ein positives Echo: Bis zum Nachmittag stieg die Aktie um 2,09 Prozent auf 3.102,86 Britische Pence, während der FTSE-100 nachgab.
800 Millionen Dollar Einsparungen jährlich
Die Einmalbelastungen aus dem Jobabbau bezifferte der Manager auf 2,3 Milliarden Dollar. Ab 2016 sollen die Maßnahmen jährliche Einsparungen in Höhe von rund 800 Millionen Dollar bringen. Künftig will AstraZeneca, wie bereits am Montag angekündigt, seine Medikamentenforschung an drei großen Zentren in Großbritannien, Schweden und den Vereinigten Staaten bündeln. Soriot hatte im Oktober das Ruder beim britisch-schwedischen Pharmakonzern übernommen. Der Manager ist ein alter Hase im Geschäft mit Arzneimitteln: Beim Konkurrenten Roche war er vor seinem Wechsel zu Astra für das operative Geschäft der Pharmasparte zuständig. Unter seiner Führung gelang den Baselern eine Reihe von Neuentwicklungen.
Viele Patente laufen aus
Astra Zeneca steht wegen des Patentablaufs für wichtige Medikamente vor großen Herausforderungen. Soriot hatte die Anleger bereits bei der Zahlenvorlage für das abgelaufene Geschäftsjahr Ende Januar auf ein weiteres schwieriges Jahr eingestimmt: Nach einem Umsatz- und Gewinneinbruch im Vorjahr erwartet der Manager auch 2013 einen deutlichen Gewinnrückgang.


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