Mit einem Anteil von elf Prozent am Bruttoinlandsprodukt lieferte die Gesundheitswirtschaft auch 2014 wichtige Impulse für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Ihre gesamte Bruttowertschöpfung beziffert der Bericht auf 279 Milliarden Euro. Davon wurden 207 Milliarden mit Gesundheitsdienstleistungen erwirtschaftet. 72,1 Milliarden entfielen auf die Bereiche Handel und Industrie. Demnach ist die Bruttowertschöpfung der Branche seit 2000 von 177 Milliarden Euro um 57,6 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wuchs der Anteil am BIP von 9,6 auf 11,1 Prozent.
Stärkster Wachstumstreiber ist mit einem Anstieg um mehr als zwölf Milliarden Euro der Handel. Die Bruttowertschöpfung der Arzneimittel- und Medizintechnik-Industrie stieg um 64,9 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro 2014. "Dies betont die wichtige Rolle Deutschlands nicht nur als Produktionsstandort, sondern auch für den internationalen Handel mit Humanarzneiwaren und medizintechnischen Produkten", so die Autoren der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Sie verweisen auch darauf, dass die Branche einen stark wachsenden Exportüberschuss erzielt.
Gesundheitsbranche bietet über sechs Millionen Arbeitsplätze
Das durchschnittliche jährliche Wachstum der Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft beziffern die Wirtschaftsforscher auf 1,8 Prozent im Vergleich zu einem Zuwachs von 0,5 Prozent in der Gesamtwirtschaft. Rund 6,2 Millionen Menschen haben im vergangenen Jahr in der Gesundheitswirtschaft gearbeitet. Das waren 4,9 Prozent oder 1,3 Millionen mehr als im Jahr 2000. Etwa jeder siebte Erwerbstätige in Deutschland arbeitete 2014 in der Gesundheitsbranche (14,8%). Im Jahr 2000 waren es erst 12,3 Prozent. Die Forscher bewerten es als bemerkenswert, "dass während und auch nach der Wirtschafts- und Finanzkrise die Zahl der Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft weiter angestiegen ist". Wesentlichen Beitrag dazu habe der Bereich der Langzeitpflege geleistet. Die Autoren der "Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung" kommen von den Instituten BASYS Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung in Augsburg, Wifor in Darmstadt, dem Gesundheitsökonomischen Zentrum der Technischen Universität (TU) Dresden, der TU Berlin und dem IEGUS Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft in Berlin.


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