14. Oktober: Der aus Großbritannien stammende Olympus-Chef Michael Woodford wird entlassen. Er will sich damit nicht abfinden und erzählt führenden Wirtschaftszeitungen, der Grund seien seine Zweifel an mehreren zu teuer erscheinenden Übernahmen gewesen. Er habe Verwaltungsratschef Tsuyoshi Kikukawa zum Rücktritt aufgefordert und sei dafür gefeuert worden. Kikukawa wird kommissarisch Konzernchef.
19. Oktober: Olympus betont, bei den Übernahmen sei alles rechtens gelaufen, Woodford sei wegen Management-Differenzen entlassen worden. Zugleich räumt das Unternehmen ein, dass beim Kauf des britischen Medizintechnik-Spezialisten Gyrus 687 Millionen Dollar an einen Berater gezahlt wurden - ein Drittel des Kaufpreises. Noch einen Tag zuvor hatte Kikukawa die Summe auf 391 Millionen Dollar beziffert.
20. Oktober: Der größte Olympus-Aktionär, der Versicherungskonzern Nippon Life, fordert Aufklärung über die Deals.
21. Oktober: Olympus lenkt ein und kündigt die Bildung einer unabhängigen Kommission an, die die Deals unter die Lupe nehmen soll. Die Übernahmen werden aber immer noch verteidigt.
24. Oktober: Olympus greift Woodford persönlich an: Er habe dem Unternehmen schaden wollen und habe überhaupt Japan nicht gemocht.
26. Oktober: Firmenpatriarch Kikukawa gibt den Vorsitz des Aufsichtsrates ab. Neuer Konzernchef wird Shuichi Takayama. Inzwischen ermittelt auch das FBI, weil der Finanzberater beim Gyrus-Kauf einen Standort in den USA hatte.
4. November: Olympus verschiebt die für den 8. November angesetzte Vorlage der Quartalszahlen.
8. November: Die Bombe platzt: Olympus räumt ein, dass bei den fraglichen Übernahmen Verluste aus den 90er Jahren versteckt wurden. Kikukawa sei daran beteiligt gewesen, sagt der neue Chef Takayama. Die Aktie stürzt um 29 Prozent ab. Die Börse in Tokio will prüfen, ob Olympus vom Markt genommen werden muss.


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