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Neue VersorgungsformAsklepios setzt auf virtuelle Krankenhausstationen

Klinikbetreiber Asklepios entwickelt eine neue Versorgungsform. Per Telemedizin sollen ab Mitte 2025 Bewohner von Pflegeeinrichtungen nach der klinischen Erstversorgung in gewohnter Umgebung weiterbehandelt werden. Damit sollen langfristig Kosten eingespart werden.

Schreibtisch mit Tablet, Stethoskop und Unterlagen
adam121/stock.adobe.com
Symbolfoto

Nach zwei Jahren intensiver Planung wollen die Asklepios Kliniken Mitte nächsten Jahres virtuelle Krankenhausstationen einführen. Bundesweit sei dieses Vorhaben bisher einzigartig, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Bewohner von Pflegeeinrichtungen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, erhalten dort eine Erstversorgung – werden dort aber nicht aufgenommen, sondern wieder in ihre gewohnte Umgebung zurückgebracht. Hier erfolgt die Weiterbehandlung per Telemedizin durch das fachärztliche Personal und Pflegekräfte der Asklepios Kliniken. Diese überwachen regelmäßig die Vitalparameter und melden sich mehrmals täglich für Video-Konsultationen, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. In der ganzen Zeit sind die Patienten formal weiter der Klinik zugeordnet.

Die virtuellen Stationen werden erstmal an den beiden Asklepios Standorten Hamburg Nord (für die Region Hamburg) und Langen (für die Region Frankfurt) etabliert, mit Pflegeeinrichtungen als Partner.

Um die virtuellen Stationen zu errichten, bekommt die Asklepios Kliniken Gruppe Fördergelder in Millionenhöhe aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses. Das Projekt wird von einer Reihe von Krankenkassen als Konsortial- und Kooperationspartnern mitgetragen:

  • AOK Rheinland/Hamburg
  • Barmer
  • Mobil BKK
  • BKK Bundesverband
  • Viactiv Krankenkasse
  • R+V BKK
  • Energie BKK
  • Novatis BKK
  • BIG
  • Bertelsmann BKK

Das INAV Institut in Berlin begleitet das Modell wissenschaftlich.

„Es zeigt, wie innovative Lösungen im Gesundheitswesen durch enge Kooperationen entstehen können, ohne auf zentrale Vorgaben angewiesen zu sein“, sagt Joachim Gemmel, CEO der Asklepios Kliniken. Marco Walker, CEO der Asklepios Kliniken, fügt hinzu: „Virtuelle Krankenhausstationen sind ein zentraler Bestandteil unserer Value-Based-Health-Care-Strategie. Sie verbessern nicht nur die Versorgung, sondern tragen langfristig zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei.“

Es zeigt, wie innovative Lösungen im Gesundheitswesen durch enge Kooperationen entstehen können.

 

Vorbildmodelle in UK und den USA

Der Versorgungspfad für die Virtuellen Krankenhausstationen leitet sich aus gleichartigen erfolgreichen Modellen im National Health Service (NHS) in Großbritannien sowie aus US-amerikanischen Versorgungsorganisationen ab. Während der Covid-19-Pandemie haben sich dort „Virtual Wards“ bzw. „Hospital at Home“-Konzepte durchgesetzt und Kostensenkungspotenzial durch das Heben von Effizienzreserven aufgezeigt. Gleichzeitig konnte der Nachweis erbracht werden, dass die Versorgungsqualität mindestens gleichwertig ist und in bestimmen Aspekten sogar steigt – aufgrund der psychischen Entlastung der Patienten. Vor diesem Hintergrund hat Asklepios den Brückenschlag zum Technologieanbieter Doccla hergestellt, der mit seiner Virtual-Ward-Plattform aus dem NHS bereitgestanden hat, um das Modell für Deutschland zu entwickeln.

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