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Klinikum SaarbrückenDie Vision vom zentralen Bildmanagement

Jochen Diener, IT-Leiter am Klinikum Saarbrücken, stellt die Weichen für die Zukunft: mit der Evaluation eines IHE-Archivs für das gesamte Krankenhaus, geht das Projekt Bildmanagement in die nächste Runde.

Klinikum Saarbrücken
Foto: Klinikum Saarbrücken

Der Grundstein für ein modernes Bildmanagement, das alle Krankenhausabteilungen anbindet, wurde in Saarbrücken bereits in der Vergangenheit durch die Einführung des neuen PACS und VNAs gelegt. „Wir haben damals nach einem flexiblen System gesucht, um für die Wandlungen in der Zukunft gerüstet zu sein“, resümiert Diener fünf Jahre nach Implementierung des Sectra PACS im Klinikum Saarbrücken. Das neue IT-System sollte über eine einheitliche Benutzeroberfläche am Mitarbeiterarbeitsplatz verfügen, um die elektronischen Bilddaten aus allen klinischen Bereichen zu kombinieren. D.h., dass neben den radiologischen Bilddaten auch beispielsweise fotografische Wunddokumentationen oder sonographische und endoskopische Bilddaten zentral verfügbar sein sollten. Kurz: Ein Enterprise Image Management System war gefragt, sodass Mitarbeiter aus Medizin, Technik und Pflege heute nicht mehr zwischen KIS, RIS, PACS und Funktionsstellensystemen hin- und herwechseln müssen.

Optimierter Workflow

„Bildmanagement 2.0 bedeutet für uns, dass alle Bildinformationen aus dem gesamten Haus in einem System gespeichert und abrufbar sind“, erklärt Diener seine Vision rückblickend. Seit Einführung der Software 2013 in den Echtzeitbetrieb wurde das PACS sukzessiv weiter in die IT-Landschaft des Klinikums integriert. „Aus IT-Sicht war ein entscheidendes Argument für Sectra, dass wir das System in unsere bereits bestehende IT-Infrastruktur integrieren konnten – und das kann nicht jeder Anbieter am Markt“, weiß Diener. Es wurde seither eine tiefe Integration zwischen dem KIS, dem Befundsystem des Funktionsstellenmanagements und dem PACS aufgebaut.

Der Workflow für den Mitarbeiter bleibt meist gleich und er arbeitet aus seinem Primärsystem (KIS) heraus. Dort laufen die Aufträge ein, der Anwender führt den Auftrag an der Modalität aus, bearbeitet die DICOM Worklist und schließt die Untersuchung und den Auftrag ab. „Der komplette Workflow ist somit für den Kliniker im KIS über die Funktionsstelle bis zur späteren Bildbetrachtung optimiert. Das gefällt vor allem dem Chefarzt des Instituts für Radiologie, Prof. Elmar Spüntrup: „Wir bilden aus, arbeiten interdisziplinär und in der Notfallversorgung, wo alles sehr schnell gehen muss. In allen diesen Fällen ist es wichtig, die umstandslose Unterstützung der IT zur Verfügung zu haben.“ Diener bekräftigt: „Unsere Anwender verlangen, dass das System läuft und für mich als ITler ist es wichtig, dass der Anwender zufrieden ist, weil das System sich sinnvoll in die  Infrastruktur integriert, stabil im Hintergrund läuft und mit den klinischen Anforderungen mitwächst.“

Der Ausbau der Vision

Ein IHE-Archiv ist bereits ausgeschrieben. „Eine IHE-Plattform mit Langzeitarchiv, die alle Bilder und Dokumente aus allen Krankenhausabteilungen verwaltet und so offen ist, dass wir sie in die IT-Infrastruktur integrieren können, ist meine Vision für die digitale Zukunft unseres Krankenhauses.“ Diener möchte zunächst erst Dokumente in dieses Archiv einlaufen lassen, um es dann über die nächsten Jahre mit weiteren Krankenhausdaten zu füttern. „Das IHE-Archiv wird an das bestehende KIS angebunden und für den Anwender soll der Zugriff auf KIS interne und IHE-Daten transparent erfolgen. Auch das PACS soll in einem weiteren Schritt in die IHE-Plattform integriert werden.“, erklärt Diener.

Damit sind die Weichen für die nächste Ausbaustufe gestellt. Aus dreierlei Gründen ist die Weiterentwicklung des zentralen Datenmanagements für Diener so maßgeblich: „Einerseits ermöglicht eine solche Struktur für unsere Anwender, in ihren prozessorientierten Primärsystemen wie gewohnt zu arbeiten, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wo die Daten eigentlich herkommen – das wiederum ist unser Job in der IT. Zweitens ist die Etablierung der IHE-Strukturen ein wichtiger Baustein, um für die kommenden Herausforderungen der intersektoralen Kommunikation gut gerüstet zu sein.“ Drittens sieht Diener in IHE die Chance, durch Wirtschaftlichkeit und Standardisierung wieder „Herr der eigenen Daten“ zu werden und Vendor-Locks zu vermeiden. Diener weiter: „Es ist wichtig, dass die Anbieter ihre Kompatibilität nachweisen (Connectathon), indem sie IHE unterstützen. Sectra unterstützt uns aktiv, durch ihr Commitment zu IHE, unsere Vision umsetzen zu können. Dies gibt uns Sicherheit in der Plattformstrategie.“

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