
Querdenker verschiedenster Disziplinen entwickeln Visionen davon, wie sich die Medizin von morgen schon heute digital gestalten lässt. Gegründet wurde der „Gutenberg Health Hub (GHH)“ gemeinsam mit dem bereits bestehenden „Gutenberg Digital Hub e.V.“ und Partnern aus der Industrie. Die Informationstechnologie (IT) ist ein Wachstumstreiber und die Digitalisierung ein Prozess, der privates und berufliches Leben in vielerlei Hinsicht verändern wird. Moderne Technologien sind nützlich, um bestehende Prozesse für die Beteiligten zu erleichtern sowie um neue Prozesse einzuführen und gestaltend zu begleiten.
Auch die Universitätsmedizin Mainz nutzt dieses Potential nach dem erfolgreichen Auftakt mit dem diesjährigen Healthcare Hackathon in Mainz und Berlin und sieht sich für die Zukunft gut aufgestellt. Die Universitätsmedizin Mainz zielt darauf ab, Innovationen für die Krankenversorgung der universitären Spitzenmedizin zu initiieren und sie zu hilfreichen Anwendungen voranzutreiben. Aus dieser Motivation heraus hat die Universitätsmedizin Mainz den „Gutenberg Health Hub (GHH)“ gegründet.
Das Ziel ist es, mit dem Anfang 2019 gestarteten „Gutenberg Digital Hub e.V.“ als Partner eine Schwerpunkteinheit zu IT-Anwendungen im Bereich Medizin & Gesundheit aufzubauen. Auch die Kooperationen mit der Industrie, wie beispielsweise IBM, zielen darauf ab, ein gemeinsames unternehmerisches Ökosystem für Innovationen auszubauen und die Projekte gut in größere soziale, politische und institutionelle Rahmen einzubetten. Für die Universitätsmedizin Mainz bildet der Gutenberg Health Hub (GHH) den Kern der digitalen Transformation.
Speziell zusammengesetztes Team arbeitet in enger Kooperation
Dabei baut die Universitätsmedizin Mainz auf Erfahrungen auf, die sie als Teil des MIRACUM-Konsortiums (Medical Informatics in Research and Care in University Medicine) erworben hat. In diesem Kontext werden beispielsweise klinische Befunde, bildgebende Diagnostik sowie genetische und molekulare Untersuchungen der beteiligten Standorte aus Krankenversorgung und Forschung zusammengeführt. Das Konsortium hat das Ziel, mit innovativen IT-Lösungen Patientendaten für die Forschung und die Patientenversorgung besser und zentral nutzbar zu machen.
In die Arbeit des GHH fließen auch die Expertise und Erkenntnisse von Wissenschaftlern der Gutenberg Gesundheits-Studie (Gutenberg Health Study) zur Generierung, Analyse und Interpretation hochdimensionaler Daten mit ein: In dieser bevölkerungsbasierten Langzeitstudie der Universitätsmedizin Mainz wurden und werden umfassende, hochstandardisiert erhobene Biodaten von mehr als 15 000 Probanden aus einer Bevölkerungsstichprobe in vielen Hunderten Forschungsprojekten analysiert, um die Entwicklung und die komplexen Verläufe von Volkserkrankungen zu erforschen. Der Leiter des Mainzer MIRACUM-Teams und erfahrene IT-Spezialist Dr. Gunther Höning übernimmt die technische Leitung des Gutenberg Health Hub.
In dessen Rahmen entwickelt ein speziell zusammengestelltes Team aus zehn Mitarbeitern in enger Kooperation mit dem zentralen Datenschutzteam künftig sogenannte „Data Lakes“ für eine großflächige Datenverarbeitung. Als zukünftige zentrale Vernetzungsplattform für die datenschutzkonforme Erhebung und Verarbeitung von Daten im Forschungskontext wird das GHH-Team auch die Unimedizin-Patientenakten-App weiterentwickeln. Als unmittelbare Alltagserleichterung für Patienten und Pflege soll die UM-Patientenapp nicht nur die digitale Patientenaufnahme noch von zuhause (ähnlich des online Check-in am Flughafen), sondern z. B. auch die Patientenaufklärung und die Integration von Patientendaten für interessierte Patienten digital ermöglichen.


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