
Im Rahmen der Medizininformatik-Initiative der Bundesregierung wird am Klinikum Chemnitz ein Datenintegrationszentrum entstehen. Das Krankenhaus ist somit der erste nichtuniversitäre Maximalversorger in Deutschland, der ein solches Zentrum gründet. Alle Einrichtungen in Deutschland, die über ein DIZ verfügen, sind miteinander vernetzt. Sie stellen sicher, dass die Daten standardisiert, wiederverwendbar und austauschbar sind, um Forscherinnen und Forschern mit qualitativ hochwertigen Daten zu versorgen.
Durch Dokumentation Zusammenhänge finden
Laut Dr. Frank Nüßler, Leiter des Bereichs Informatik am Klinikum Chemnitz und verantwortlich für das DIZ-Projekt, sei das Klinikum deswegen so gut für ein DIZ geeignet, weil es als Krankenhaus der Maximalversorgung durch die Behandlung Zehntausender Patienten pro Jahr sehr viele medizinische Daten über Erkrankungen und Therapien dokumentiere. Hierdurch ließen sich Zusammenhänge finden und weiter erforschen, um die Ergebnisse dann wieder, zum Beispiel zur Entwicklung neuer Therapien oder ähnliches, einzusetzen. Dafür müssten die Daten entsprechend aufbereitet und zudem zugänglich zugänglich sein. Diese Diskrepanz habe die Bundesregierung schon länger erkannt und im Sinne einer besseren Patientenversorgung und der Stärkung medizinischer Forschung bundesweit verschiedene Projekte im Rahmen der Medizininformatik Initiative in der MII aufgelegt.
Seit September 2021 ist das Klinikum Chemnitz bereits Partner des Projekts „MiHUBx“, ein digitaler FortschrittsHub in Sachsen, gefördert vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung (BMBF). In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden und dem Universitätsklinikum Dresden werden dabei die Bausteine für das eigene DIZ und den Austausch mit dem DIZ in Dresden abgestimmt. Auf dieser Basis entwickeln andere Projektgruppen Lösungen, um medizinische Forschung, Diagnostik und Therapien in Sachsen enger miteinander zu vernetzen.
Errichtung einer Forschungsumgebung
Nun soll als erster großer Meilenstein des Projektes eine sogenannte Forschungsumgebung am Standort des Klinikums Chemnitz eingeführt werden. Dafür wurde in den vergangenen Monaten ein Server installiert und mit einer geeigneten Datenbank aufgebaut. Durch diese Forschungsumgebung ist es den Forschenden zum ersten Mal möglich, über eine Abfragemaske nach bestimmten Datensätzen zu suchen, also die medizinischen Daten nutzbar zu machen. „Voraussetzung ist das Einverständnis möglichst vieler Patientinnen und Patienten, dass ihre Daten für solche Anfragen von Forschenden genutzt werden dürfen“, sagt Martin Bartos, Projektleiter des DIZ-Teams.
Um den Menschen die Sicherheit zu geben, dass ihre Daten durch Anonymisierung und Pseudonymisierung, aber auch durch IT-Maßnahmen wie starke Firewalls vor dem Zugriff Unbefugter ausreichend geschützt sind, wird das DIZ auf höchsten Standards für die Daten und deren Sicherheit gebaut, so Bartos.





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