
Die intensive Einbindung von Ärzten und Pflegepersonal in den Prozess schafft ein positives Umfeld, das die Heilung der Patienten fördert.
Neubau Portalklinik in München - Projektbeschreibung Mit dem Neubau der Portalklinik wird zukünftig die Grund- und Regelversorgung in der Münchner Innenstadt auf universitärem Niveau qualitätsvoll sichergestellt. Forschung und studentische Ausbildung werden zukunftsorientiert weiterentwickelt. Um die Prozesse im Klinikalltag zu optimieren, wurde schon während der Planung das Betriebs- und Organisationskonzept mittels Simulationen digital abgesichert. So wurden effiziente medizinische Prozess- und Organisationsabläufe in einer zukunftsfesten Gebäudestruktur bei bestmöglicher Ressourcennutzung erarbeitet. Ziel war die Steigerung der Leistungsfähigkeit bei gleichbleibender Gesamtfläche.
Im Rahmen interdisziplinärer Nutzerabstimmungen wurden z. B. die Anordnungen der Notfallambulanz und der interventionellen Diagnostik optimiert. Ergebnis sind bessere Raumsynergien, kürzere Wege und eine verbesserte Überwachungssituation. Im OP-Bereich und der Entbindung konnten die vorhandenen Flächen bedarfsgerechter verteilt werden. Der geplante Bauprozess wurde ebenso optimiert. Damit kann das Gebäude schneller und optimaler genutzt werden. Zentrale Erfolgsfaktoren waren dabei eine intensive Mitarbeiterbeteiligung und die mathematisch-statistische Absicherung qualitativer Vorgaben, um neue, effizientere Wege für ein Krankenhaus der Zukunft aufzuweisen.
Anwendung der Simulationstechnik in der Planung
Um kostenintensive Umbauten, Umnutzung und Umorganisation während des Betriebs zu vermeiden, müssen bereits bei der Planung mögliche zukünftige Entwicklungen berücksichtigt werden. Aufgrund der Dynamik und Interdependenzen bei Aufnahme-, Behandlungs- und OP-Prozessen ist dies jedoch ein äußerst komplexes Vorhaben. Es gilt, alle relevanten Aspekte wie technische Entwicklungen, saisonale Schwankungen der Patientenzahlen oder Umwelteinflüsse zu betrachten. Mit digitalen Werkzeugen wie der Simulationstechnik ist es möglich, trotz der hohen Komplexität eine fundierte und abgesicherte Planung durchzuführen. Die digitalen Werkzeuge ermöglichen es, ein Zukunftsmodell der Klinik zu erstellen und die individuellen Fragestellungen einer jeden Klinik gezielt zu beantworten.
Zu Beginn der Klinikplanung sind die zukünftigen Prozesse zu definieren. Diese werden in einem digitalen Simulationsmodell nachgebildet, das die Basis für die digitale Planung darstellt. Klinikindividuell werden das Layout, die Raum-, Personal- und Materialressourcen abgebildet und die Prozesse aller relevanten Fachbereiche als digitale Behandlungsschritte im Computer modelliert. Dies erfolgt in enger Abstimmung mit den entsprechenden Mitarbeitern (Pflege, Ärzteschaft, Verwaltung, Logistik etc.).
Reale Daten der Klinik werden berücksichtigt
So kann sichergestellt werden, dass kein wichtiger Aspekt ausgelassen wird. Eine Kontinuität in der Nutzerabstimmung während des gesamten Planungsprozesses herzustellen, ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des Projektes. In die Simulation fließen neben den Prozessen als Ablauffolgen auch Echtdaten und -zeiten ein: individuelle Prozesszeiten, Patientenzahlen und Patientenwege sowie Behandlungs- und OP-Zeiten.
Das Ergebnis ist ein Simulationsmodell, das die realen Daten der Klinik berücksichtigt und gleichzeitig die in der Planung festgelegten Rahmenbedingungen abbildet. Auf diese Weise ist es möglich, die Verhältnisse der Zukunft zu untersuchen, Engpässe schon im Vorfeld zu beheben und die bisherige Planung kritisch zu prüfen und zu optimieren - bevor durch Stahl und Beton unumgängliche Fakten geschaffen werden. Diese Erkenntnisse wurden parallel zu den laufenden Simulationsprozessen in die Bauplanung für die Portalklinik übersetzt. Gleichzeitig stellt die Simulation der Prozesse einen Stresstest für die fortlaufende Planung dar.





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