
Für die Kommunikation der Notfallmediziner arbeitet die DGINA mit dem auf medizinisches Fachpersonal spezialisierten Messenger-Dienst Siilo zusammen. Von den rund 1800 DGINA-Mitgliedern hätten sich bereits wenige Tage nach dem Start gut ein Drittel die App heruntergeladen und sich registriert, heißt es.
Für DGINA-Präsident Martin Pin, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Florence Nightingale Krankenhaus Düsseldorf, liegen die Vorteile des neuen Kontaktwegs auf der Hand: „Der Messenger gibt uns die Möglichkeit, die Schwarmintelligenz unserer Mitglieder zu nutzen.“ Ein Erfahrungsaustausch könne schnell und unkompliziert stattfinden – „aktuell beispielsweise in Bezug auf die Aufnahme von Patienten, die aus den Hochwasserkatastrophen-Regionen evakuiert und behandelt werden mussten“, sagt Pin.
Jeden Montag geht es um einen Patientenfall
Zudem könnten die Teilnehmer ihr Wissensspektrum erweitern, erklärt DGINA-Mitglied Sebastian Casu, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Hamburg Wandsbek: „Indem wir in der sogenannten Kachel ‚DGINA Weekly‘ regelmäßig Inhalte hochladen, bekommt unser Netzwerk Fortbildungscharakter.“ Jeden Montag werde ein Patientenfall vorgestellt, jeden Donnerstag gehe es um ein Thema aus der Politik – „und jeden Freitag besprechen wir ein Bild aus dem notfallmedizinischen Klinikalltag“, sagt Casu.
Die DGINA-Mitglieder erhalten über den Messenger Zugang zu einem geschlossenen Verzeichnis, über das sie Nachrichten mit anderen Mitgliedern des Netzwerks austauschen können, ohne deren Kontaktdaten kennen zu müssen. In dem für die Notfallmediziner eingerichteten Siilo-Netzwerk findet sowohl fachlicher als auch berufspolitischer Austausch statt. Dabei erfolge die Kommunikation sicher und anonymisiert, betont der 2016 in den Niederlanden gegründete App-Anbieter.
Verschiedene Netzwerke in Deutschland
Siilo hat nach eigenen Angaben bundesweit bereits verschiedene Netzwerke medizinischer Fachbereiche und Fachgesellschaften gegründet. Am Klinikum Kassel sei beispielsweise das Netzwerk „Roundtable ITS“ mit Prof. Ralf Muellenbach, Chefarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, und seinen mehr als 100 Kollegen sehr aktiv und stärke die Zusammenarbeit zwischen den intensivmedizinischen Einrichtungen in der Region. Weitere Kunden in Deutschland seien Krankenhäuser wie das Klinikum Region Hannover und das Uniklinikum Düsseldorf sowie medizinische Verbände wie die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM).





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