
Das Gesundheitswesen trägt zum Klimawandel bei – das ist nicht neu. Etwa 5,2 Prozent aller in Deutschland emittierten Treibhausgase stammen aus unseren Krankenhäusern. Auch die Digitalisierung und die damit verbundene Informationstechnik zählen zu den Treibern dieser Entwicklung. Durch stetig steigende Energiebedarfe und die rasante Kostenentwicklung der Energiepreise befinden sich viele Kliniken nun im Zugzwang.
Nachhaltige Konzepte sind damit sowohl durch ihren Klima-Aspekt als auch wegen der wirtschaftlichen Dringlichkeit noch unerlässlicher geworden. Was braucht es also noch, diese Konzepte praktisch umzusetzen? Und wie viel Nachhaltigkeit können wir uns leisten? Dazu begrüßte die kma-Redaktion Josefin Michaelis und Rania Abbas im Interview. Beide sind seit Oktober 2022 Sprecherinnen der bvitg_generation_next.
Was bedeutet Green-IT?
Rania Abbas: Green-IT im deutschen Gesundheitswesen umfasst Maßnahmen, die dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitssektors zu reduzieren. Das kann durch die Optimierung des Energieverbrauchs und der Ressourcennutzung von IT-Systemen und -Infrastrukturen erreicht werden. Gleichzeitig sollten IT-Anwendungen im Gesundheitswesen effektiv und sicher bleiben, um eine reibungslose Patientenversorgung zu gewährleisten.
Konkrete Maßnahmen für Green-IT im deutschen Gesundheitswesen können dabei sein:
Virtualisierung von IT-Systemen
Energiesparende IT-Geräte und- komponenten
Telemedizinische Anwendungen
Nachhaltige Beschaffung
Schulung von Mitarbeitenden
Insgesamt kann Green-IT im deutschen Gesundheitswesen dazu beitragen, sowohl ökologische, ökonomische, als auch soziologische Vorteile zu erzielen, indem die Effektivität von IT-Systemen verbessert und die Umweltbelastung reduziert wird.
Was sind die bvitg_generation_next?
Die bvitg_generation_next ist Teil des Bundesverbandes Gesundheits-IT. Schwerpunkt des 2016 noch unter dem Namen bvitg-Talente Netzwerk gegründeten Zusammenschlusses ist die Nachwuchsförderung. Fach- und Führungskräften aus 31 Mitgliedsunternehmen ermöglicht der Bundesverband so intensiven Austausch in Arbeits-und Projektgruppen über branchenrelevante Themen. Gemeinsam arbeitet man daran, die Gesundheits-IT für alle Versorgungsbereiche zu etablieren, um so die Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Start-ups eine Bühne zu geben und das Netzwerken zu ermöglichen.
Themen:
Fachkräftemangel
SoftSkills
Green-IT
Interoperabilität und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung
Krankenhauszukunftsgesetz
Digitale Gesundheitsanwendungen und Digitales Partizipationssystem
elektronische Patientenakte
Digitalstrategie
Welche Ziele verfolgt das Nachwuchsnetzwerk bvitg_generation_next im Bezug auf eine nachhaltigere Klinik-IT?
Josefin Michaelis: Das Nachwuchsnetzwerk strebt an, durch den Einsatz der Vielzahl digitaler, interoperabler Lösungen in der Medizin eine effizientere und ressourcenschonendere Versorgung der Patient*innen zu erreichen. Dabei geht es auch darum, die Prozesse innerhalb der Kliniken zu optimieren, um beispielsweise den Papierverbrauch zu reduzieren.
Rania Abbas: Vor allem wollen die bvitg_generation_next das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen in der IT-Branche stärken. Wir setzen uns dafür ein, dass ökologische Aspekte stärker in den Fokus der Entwicklung von IT-Lösungen rücken.


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