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WeltblutspendetagStudenten der FH Kiel und UKSH veröffentlichen Blutspende-App

Spender mobilisieren und den Verwaltungsaufwand für Kliniken minimieren. Dies haben sich das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und zwei Studenten der Fachhochschule (FH) Kiel mit der „Statusplus Blutspende-App“ zum Ziel gesetzt.

Jonas Reinhardt, Nikita Segal, Benno Lauther, Kathrin Boersch
Fachhochschule Kiel
Jonas Reinhardt, Nikita Segal (vorne v.l.) Kathrin Boersch, Benno Lauther (hinten v.l.)

Hinter Jonas Reinhardt und Nikita Segal (FH Kiel) liegen aufregende acht Wochen. Gemeinsam mit Benno Lauther (Informatik-Ingenieur) und Kathrin Boersch (Medical Interface Designerin) waren die beiden Wirtschaftsinformatikstudenten – neben ihrem Studium – vollauf damit beschäftigt, die von ihnen entwickelte „Statusplus Blutspende-App“ in der sogenannten Beta-Phase auf Herz und Nieren zu prüfen. Nun sind auch letzte Fehler behoben, das Feedback der Testnutzer und Testnutzerinnen positiv und die App ist ab Sonntag (14. Juni 2020) verfügbar.

Die App, die auf allen gängigen Smartphones genutzt werden kann, ist die direkte Schnittstelle der Spender und Spenderinnen zur Klinik. Ihre Nutzer und Nutzerinnen können ihren Blutspende-Ausweis ebenso digital abrufen, wie ihre Gesundheitsdaten in Form eines kleinen und großen Blutbilds. So sind nicht nur der Hämoglobin-Wert oder die Anzahl der weißen und roten Blutkörper einsehbar, es wird auch erklärt, welche Funktion diese übernehmen.

Emotionale Identifikation mit Blutspende

Die Nutzer und Nutzerinnen erfahren, wann sie theoretisch wieder spenden könnten und erhalten die Möglichkeit, im Vorfeld selbst zu prüfen, ob sie zum Beispiel aufgrund einer Auslandsreise temporär nicht zur Spende zugelassen sind. Außerdem, und darauf ist das Team um Jonas Reinhardt besonders stolz, zeigt die App, wenn eine Spende transfundiert wurde. „Damit ist uns eine besondere Innovation gelungen“, so Reinhardt. „Wir schaffen eine in dieser Tiefe bislang einmalige Verbindung zwischen den Spendenden und der Spende selbst, die neben einem hohen emotionalen Wert auch eine komplett neue Identifikation mit der Blutspende schafft.“

Kliniken können Spendende über Push-Benachrichtigungen kontaktieren

Die Kliniken ihrerseits erhalten eine Backend-Software und eine Schnittstelle zu ihren häufig heterogenen Systembestandteilen, um die medizinischen Gesundheitsdaten für die Spendenden verfügbar zu machen. Sie können zum Beispiel mit wenigen Mausklicks alle Spender und Spenderinnen über die aktuellen Blutvorräte informieren oder individualisierte Push-Benachrichtigungen versenden. Bei Versorgungsengpässen ist ein Spendenaufruf an die App möglich, die Kliniken können damit viel schneller als bisher in Notsituationen reagieren. Bislang erfolgte der Kontakt zu Spendern und Spenderinnen postalisch, ein arbeits- und zeitintensives Verfahren, bei dem bei Engpässen zu viel Zeit verloren ging.

Eine Zeitersparnis auf Seiten der Spendenden wollen die Entwickler mit der geplanten Digitalisierung von Spender-Fragebögen erreichen. Dies könnte den Dokumentationsaufwand in den Blutspende-Einrichtungen minimieren und die Verweildauer vor Ort halbieren.

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