
Zur Entwicklung KI-gestützter Tools im Gesundheitswesen haben das Telehealth Competence Center (TCC) und das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD) eine exklusive strategische Partnerschaft vereinbart. Beide Unternehmen wollen ihre Kompoetenzen in der Forschung und Produktentwicklung bündeln: Während TCC die Software und Algorithmen entwickelt und die klinischen Echtzeitdaten („Real World Data“) zuliefert, validiert das Fraunhofer IGD als Experte für angewandte Wissenschaft die Ergebnisse.
Für uns als Institut für angewandte Wissenschaft ist der Austausch mit klinischen Partnern notwendig.
Ein erstes gemeinsames und konkretes Projekt wird derzeit im Bereich Wundmanagement realisiert. Weitere Anwendungsfälle werden in den kommenden Wochen und Monaten identifiziert. Die Kooperation ist langfristig angelegt und TCC wird damit Teil des klinischen Partnernetzwerks des Fraunhofer IGD im Geschäftsbereich „Gesundheit und Pflege“.
Algorithmen analysieren Echtzeitdaten im Wundmanagement
Künftig sollen wissenschaftlich validierte Tools und Features für den intensivmedizinischen Einsatzbereich in Kliniken und Krankenhäusern implementiert werden: Anhand der Parameter und Bilddaten, die TCC in Echtzeit aus den Intensivstationen gewinnt, kann die TCC-Software dank der Algorithmen des Fraunhofer IGD automatisiert Lage, Größe und Art der Wunde erkennen.
Validiert werden diese Ergebnisse durch das Fraunhofer IGD mit seiner Expertise im Bereich Sensorik und Bilderkennung. Mit den Ergebnissen aus der Wundanalyse gewinnen die Intensivmediziner*innen im TCC Competence Center wertvolle Zeit, um die Kolleg*innen in den Krankenhäusern vor Ort gezielt zu unterstützen. Das Telehealth Competence Center ist ein mit Fachärzten rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, besetztes Kompetenzzentrum in Hamburg und Berlin, das ärztliche Beratungsleistungen aus der Entfernung für mittlerweile 13 Kliniken übernimmt.
Fraunhofer IGD setzt schon lange auf KI
Am Fraunhofer IGD werden schon seit vielen Jahren Methoden und Verfahren des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz eingesetzt, um Vital- und Gesundheitsdaten sowie krankheitsbezogene Patientendaten zu analysieren und zu bewerten. Dazu gehören unter anderem die KI-basierte medizinische Bildverarbeitung, die visuelle Kohortenanalyse und die Anomalieerkennung in Vitaldaten.
„Für uns als Institut für angewandte Wissenschaft ist der Austausch mit klinischen Partnern notwendig“, so Dr. Wolfgang Müller-Wittig, Head of Competence Center Gesundheit und Pflege beim Fraunhofer IGD. „TCC ist ein idealer Partner für uns, denn mithilfe der Daten aus den Intensivstationen lassen sich Vorhersagen über Krankheitsverläufe und frühzeitige Therapieempfehlungen ableiten – das kann Leben retten“, erklärt er weiter.
Gerade im Bereich Vorhersagen über Krankheitsverläufe sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IGD.
Für das TCC sei Fraunhofer wiederum der ideale Partner, da das Institut eine wissenschaftliche Basis liefere und die Ergebnisse von TCC validiere. „Gerade im Bereich Vorhersagen über Krankheitsverläufe sehen wir großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IGD, auch um unsere Tools bei den Kliniken und Krankenhäusern noch bekannter zu machen“, erklären Prof. Dr. Christian Storm und David Barg, Gründer und Geschäftsführer von TCC.
Digitale Zwillinge in Planung
Künftig sind weitere Anwendungsfälle geplant, denn TCC entwickelt künftig unter anderem Digitale Zwillinge, die Verläufe von Krankheiten simulieren. Damit lässt sich frühzeitig zum Beispiel das Risiko einer Dialyse oder das Mortalitätsrisiko bestimmen, validiert werden diese Ergebnisse dann durch das Fraunhofer IGD. Die Partnerschaft umfasst außerdem gemeinsame Workshops zu Digitalisierungsstrategien in Krankenhäusern, inhaltliche Zusammenarbeit im Bereich der Forschung inklusive Veröffentlichung der Ergebnisse sowie ein generell enger Austausch im Expertennetzwerk.






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