
Der in der letzten Woche von Zeq veröffentlichte Covid-19-Szenariorechner ist auf positive Resonanz im deutschen Gesundheitswesen gestoßen. Seitdem wurde der Rechner täglich optimiert und steht kostenfrei zur Verfügung. Damit erhalten Krisenstäbe und Entscheider im Krankenhaus eine Orientierungshilfe für ihre Entscheidungen zum Personal- und Materialeinsatz in den kommenden Tagen und Wochen.
Datenbasis des ECDC
In Zusammenarbeit mit Dr. Ulf Dennler, Leiter des Geschäftsbereichs Medizincontrolling der München Klinik und Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Medizincontrolling, wurdeder Zeq-Covid-19-Szenariorechner nun weiterentwickelt. Ziel ist es, den Nutzern eine Perspektive für den mittelfristigen Verlauf der Pandemie und der notwendigen Strukturen zu geben. Hierfür wurden Neuerungen integriert, wie beispielsweise eine verbesserte Datenbasis. Durch die Nutzung der Daten des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) der Europäischen Union wird die zu Grunde liegende Datenbasis verbessert und so die Prognosewahrscheinlichkeit erhöht.
Verbesserte Methoden zur Prognose
Die Prognosemethodik wurde ebenfalls optimiert. Die Prognosen basieren nun auf der Bevölkerungszahl, nicht mehr auf den Fallzahlen im betrachteten Einzugsgebiet. Dadurch können auch Gebiete einbezogen werden, die noch keine Fallzahlen vorweisen. Die Prognosen umfassen nun einen Zeitraum von 10 Wochen und zeigen damit in einem längeren Betrachtungszeitraum auch die Strukturanforderungen während der erwarteten Hochphase der Corona-Krise. Der Nutzer kann für die berechnete Prognose zwischen drei Prognoseszenarien wählen. Es ist sowohl eine Prognose auf Basis der Wachstumsrate der letzten vier Tage, als auch eine Best-Case-Prognose mit einem halbierten Wachstum möglich. Das dritte Szenario zeigt die Entwicklung mit einer zehnprozentigen Wachstumsrate, das sich in Analysen der München Klinik als Best-Case-Szenario herauskristallisiert hat.
Berechnung von Personalbedarf
Es wurde eine Berechnung des voraussichtlichen Mitarbeiterbedarfs im ärztlichen Dienst eingefügt. Der Nutzer kann die Berechnung anhand des Schichtsystems, der Patienten pro Arzt sowie der Verteilung der Behandlungstage zwischen IMC und ICU individualisieren. Zur besseren Übersicht für den Nutzer werden die Prognosen nun auch grafisch dargestellt. Eine Anleitung zur eigenständigen Aktualisierung auf Basis der veröffentlichten Fallzahlen wurde hinterlegt.
Auf dieser Basis prognostiziert der Rechner die Entwicklung folgender Planungsgrößen für ein Einzugsgebiet: Fallzahlen im Einzugsgebiet, Fallzahlentwicklung pro Tag, Covid-19-Patientenzahlen Intensivstation, Covid-19-Patientenzahlen Normalstation, Voraussichtlicher Bedarf an ECMO-Behandlungsplätzen, Benötigte Schutzmasken zur Betreuung der Patienten, Personalbedarf pro 24h Intensivstationen für Pflege- und ärztlichen Dienst, Personalbedarf pro 24h Normalstationen für Pflege- und ärztlichen Dienst.





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