
Trotz voranschreitender Digitalisierung im Gesundheitswesen existieren bisher strukturierte Daten zu körperlichen Untersuchungen und Anamnese im ambulanten Bereich kaum. Dabei sind sie die Grundlage für die KI-gestützte, datengestriebene Forschung. Am LMU Klinikum in München kommt daher die modulare Softwareplattform Avelios zum Einsatz, mit der eine tiefgehende Digitalisierung der Behandlung von Patientinnen und Patienten ermöglicht wird.
Die automatisiert generierten Daten werden laufenden Forschungsprojekten wie u.a. dem vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit 2,4 Millionen Euro geförderten Projekt DR-AI zur Verfügung gestellt.
Klinikumweiter Rollout
Nachdem sich das Pilotprojekt mit der Avelios Software seit Herbst 2021 mehrere Monate in der dermatologischen Ambulanz etabliert hat, wird diese derzeit in den nächsten Ambulanzen des LMU Klinikums ausgerollt. Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Vorstands, betont: „Mit der Ausweitung der Software auf weitere Ambulanzen des LMU Klinikums stehen uns zukünftig strukturierte Daten zu zigtausenden von Behandlungen jährlich über alle Fachbereiche hinweg zur Verfügung. Durch die anstehende Zusammenführung dieser Daten in unserem Datenintegrationszentrum haben wir perspektivisch nicht nur die Möglichkeit, Fragen zu unseren Behandlungsergebnissen und der Qualität der Versorgung zu beantworten, sondern auch künstliche Intelligenz einzusetzen, um zukünftige Entscheidungsunterstützungssysteme für die klinische Arbeit zu entwickeln.“
Unterstützung von DR-AI
Welche Anwendungsgebiete der KI in der Medizin existieren, untersuchen die Konsortialpartner der LMU Dermatologie, der LMU Radiologie, der TUM Informatik und der TUM Ethik, die das Projekt DR-AI tragen. Im Rahmen dessen konnte unter anderem bereits ein neuer Algorithmus zur Detektion von Hauterkrankungen entwickelt werden, der auf einem sogenannten multimodalen, mehrstufigen Prozess der Datenzusammenführung basiert. Dieser wird aktuell mit realen strukturierten Bild- und Metainformationen aus der Avelios-Software trainiert, um ihn für die klinische Routine einsatzfähig zu machen.
Weitere Projektergebnisse aus dem Konsortium DR-AI werden auf dem hybriden Workshop „Making Artificial Intelligence ready for Clinical Practice“ am 22. Oktober 2022 in Berlin vorgestellt.






Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen