Das hat eine repräsentative Umfrage unter Internetnutzern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. In der Gruppe der Internetnutzer, die Online-Nachrichten lesen, liegt der Anteil sogar bei 48 Prozent (Vorjahr: 40 Prozent). 22 Prozent der Internetnutzer zahlen eine monatliche Pauschale und 20 Prozent haben in den letzten 12 Monaten für einzelne Artikel oder Ausgaben Geld ausgegeben. „Ein gutes journalistisches Angebot lassen sich die Nutzer auch im Internet etwas kosten“, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg bei Vorstellung der Studienergebnisse. „Medienunternehmen brauchen zusätzliche Erlösquellen, um die digitale Transformation vorantreiben zu können.“ Wer nicht bereit ist, für Nachrichten und ähnliche Inhalte zu bezahlen, führt vor allem die große Menge kostenloser Angebote als Grund seiner mangelnden Ausgabebereitschaft an (73 Prozent). Einem Drittel (32 Prozent) sind die Digitalangebote zu teuer. Dagegen halten nur noch 9 Prozent das Bezahlen im Internet für zu kompliziert. Bei einer Bitkom-Befragung im Jahr 2013 waren es noch 32 Prozent, seitdem ist dieser Wert kontinuierlich gesunken.
Abrechnungsmodelle noch nicht in der Breite durchgesetzt
Trotz einer steigenden Zahlungsbereitschaft haben sich Abrechnungsmodelle für journalistische Inhalte im Internet bei den Verlagen noch nicht in der Breite durchgesetzt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern von 148 Medienunternehmen im Auftrag des Bitkom. 41 Prozent der Anbieter journalistischer Inhalte geben an, dass sie Abrechnungsmodelle für journalistischen Content haben. 31 Prozent setzen auf das Freemium-Modell, bei dem nur als besonders hochwertig eingestufte Inhalte bezahlt werden müssen. 15 Prozent haben eine Bezahlschranke (Paywall) für alle Inhalte eingeführt. 7 Prozent nutzen ein Kontingentmodell, bei dem die kostenlose Nutzung mengen- oder zeitmäßig beschränkt ist. Auf der anderen Seite sagen 59 Prozent, dass sie sämtliche Inhalte kostenlos anbieten. Mit Blick auf die kommenden Jahre meint fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten Medienunternehmen, dass die Bedeutung digitaler Verkaufserlöse steigen oder sogar stark steigen wird. Mit 77 Prozent erwarten die weitaus meisten Unternehmen ein steigendes Gewicht digitaler Werbung als Erlösquelle. Aus Sicht der befragten Experten werden Print-Formate wie Tageszeitungen, Wochenzeitungen und Zeitschriften in kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung verlieren.
92 Prozent haben eine mobile Website
Auf den Trend zur mobilen Nachrichtennutzung haben die Anbieter journalistischer Inhalte ebenfalls reagiert. 92 Prozent der befragten Medienunternehmen haben eine mobile Website, bei der sich die Inhalte an unterschiedliche Bildschirmgrößen anpassen. Zwei Drittel (67 Prozent) haben eine oder mehrere Smartphone-Apps im Angebot und gut die Hälfte (55 Prozent) eine Tablet-App. Ein Viertel (25 Prozent) bietet ein digitales E-Paper an, bei dem in der Regel die Zeitung als PDF-Datei zur Verfügung gestellt wird. Grundlage der Angaben sind zwei Umfragen, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 148 Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Unternehmen der Medienbranche (Verlage, TV, Hörfunk) ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für diesen Wirtschaftszweig. Zudem wurden 1.023 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Frage zu Ausgaben für Online-Inhalte lautete: „Haben Sie in den letzten 12 Monaten für Nachrichten bzw. journalistische Inhalte im Internet Geld bezahlt?“


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