
Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hat den Finanzhilfebescheid in Höhe von 425,5 Millionen Euro für den Neubau der Baustufe 1 an das Universitätsklinikum Göttingen übergeben. Damit stehen der Baugesellschaft UMG für alle weiteren Planungsschritte und Baumaßnahmen des Klinikumneubaus die Finanzmittel aus dem Sondervermögen des Landes Niedersachsen zur Verfügung.
Mit dem „Sondervermögen zur Nachholung von Investitionen bei den Hochschulen in staatlicher Verantwortung“ des Landes in Höhe von 2,1 Milliarden Euro sollen vor allem die Investitionen für die Neubauten bei der Universitätsmedizin in Göttingen und der Medizinischen Hochschule Hannover finanziert werden, hieß es in einer Mitteilung am 23. September.
„Mit dem Neubau wird Göttingen als eine der modernsten Universitätskliniken deutschlandweit eine Strahlkraft entwickeln, die weit über die Landesgrenzen hinaus wirkt. Davon profitieren nicht nur Lehre, Forschung und die Medizinerausbildung in Niedersachsen, sondern vor allem die Patientinnen und Patienten“, sagte Thümler. Die Baustufe 1 des Klinikums umfasst das Operative Zentrum sowie das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum für die überregionale Maximalversorgung.
Sweco GmbH erhält Auftrag für Generalplanerleistungen
Der Auftrag für die Generalplanerleistungen für den Hoch- und Tiefbau wurde nach einem europaweiten Vergabeverfahren mit Beteiligung zahlreicher Krankenhausplaner an die Sweco GmbH vergeben. Dazu gehören in erster Linie die Leistungsphasen 2 bis 5 für die Objektplanung, Ingenieurbauwerke, Vermessung, Bauphysik, Tragwerks- und Brandschutzplanung. Ebenso wurde separat die Planungsleistung für die Medizintechnik der Baustufe 1 an die Sweco GmbH vergeben.
Redziertes und nachhaltiges Bauen
In die Planungen für den Neubau fließen auch klimafreundliche Szenarien für CO2-reduziertes Bauen und Betreiben sowie nachhaltiges Bauen ein. Dafür wurde bereits ein Machbarkeitsguthaben im Auftrag der BauG UMG erstellt. Es beschreibt unter anderem alternative Möglichkeiten bei der Gebäudekonstruktion, den Einsatz von Ökostrom, erneuerbarer Energien und recyclebarer Baumaterialen im Betrieb. „Ein Gebäude dieser Größe und vor allem mit diesem besonderen Aufgabenspektrum kann nicht ohne zusätzliche Ersatz- und Kompensationsmaßnahmen klimaneutral errichtet werden. Wir berücksichtigen in unseren weiteren Planungen die Szenarien der Machbarkeitsstudie auf die Möglichkeiten ihrer Umsetzung. Klar dabei ist, dass sich viele dieser Vorschläge bislang im Finanzierungsplan noch nicht abbilden und zusätzliche Kosten in Millionenhöhe verursachen. Hier müssen wir nach Lösungen suchen“, sagt Christian Kilz, Geschäftsführer der BauG UMG.
Akutversorgung
Der erste große klinische Neubau der UMG umfasst das Operative Zentrum und das Herz-, Neuro- und Notfallzentrum für die überregionale Maximalversorgung. Hier werden alle klinischen Funktionseinrichtungen für die Akutversorgung von Notfallpatientinnen und -patienten sowie Schwer-bzw. Mehrfachverletzten in optimaler räumlicher und funktionaler Anordnung zueinander abgebildet.
Weiterhin wird es in dem Gebäude ein OP-Zentrum mit 25 OP-Sälen, davon ein Hybrid-OP, ein Septischer OP und zwei DaVinci-OP-Roboter-Säle geben. Außerdem sind die Zentrale Notaufnahme, Ambulanzzentren, Bettenstationen mit insgesamt 624 Betten, darunter 420 Normalpflege- und 204 Intensivpflegebetten im Haus untergebracht.
Auch die Kardiologie mit einem Herzktheter-Hybrid-OP und drei Herzkatheterlaboren gehört ebenfalls zum neuen Gebäude. Hinzu kommt ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des neuen Gebäudes. Der Klinikumneubau der Baustufe 1 hat eine Gesamtfläche von 103 624 Quadratmetern und eine Nutzfläche von 45 054 Quadratmetern.





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