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Hagen und Märkischer KreisAgaplesion und Katholische Kliniken wagen neue Krankenhausstruktur

Die bislang sieben Krankenhausstandorte in Hagen, Iserlohn und Menden sollen orts- und trägerübergreifend völlig neu aufgestellt werden. Jetzt haben die KKiMK, das KKH und der Konzern Agaplesion ihre ambitionierten Pläne präsentiert.

St. Elisabeth Hospital Iserlohn
Köhler Architekten
Die Visualisierung zeigt, wie das St. Elisabeth Hospital in Iserlohn in Zukunft aussehen soll.

Der 7. Dezember war der große Tag, der „Bekanntgebungstag“ der Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK) und des verbundenen Katholischen Krankenhauses Hagen (KKH). In Mitarbeiterversammlungen an allen Standorten informierten Verwaltungsratschef Klaus Christophery und Geschäftsführer Henning Eichhorst die Beschäftigten über die geplanten Neuerungen in ihren Kliniken in der nordrhein-westfälischen Stadt Hagen und im nördlichen Märkischen Kreis – und stimmten sie dabei auf einen „langen Weg der Erneuerung“ ein.

Damit geht das „Zukunftsprojekt Kliniken Hagen, Iserlohn, Menden“ in die nächste Runde. Gemeinsam mit dem evangelischen Gesundheitskonzern Agaplesion wollen KKiMK und KKH die insgesamt sieben Krankenhausstandorte, welche die Träger in der Region betreiben, erneuern und restrukturieren. An dem Kooperationsprojekt über Orts- und Trägergrenzen hinweg arbeiten sie schon seit längerer Zeit.

Agaplesion-Standort in Iserlohn fällt weg

Im ersten Schritt, so erfuhren die Beschäftigten, werde das Evangelische Krankenhaus Bethanien in Iserlohn, welches zur Agaplesion-Gruppe gehört, seine Fachbereiche Kardiologie, Gynäkologie/Geburtshilfe und Gastroenterologie an das St. Elisabeth Hospital der KKiMK abgeben. Dadurch und durch umfangreiche bauliche Erweiterungen werde das St. Elisabeth Hospital, das künftig das einzige Krankenhaus in Iserlohn sein soll, zu einer Klinik der Schwerpunktversorgung.

Die Geriatrie des Ev. Krankenhauses Bethanien soll mit der Geriatrie und Alterstraumatologie des St. Vincenz Krankenhauses Menden zusammengeführt werden. In Menden entstehe so eine geriatrische Abteilung mit rund 66 Betten. Durch die Erweiterung werde das St. Vincenz Krankenhaus zu einem spezialisierten Haus der Grund- und Regelversorgung. Die Gesamtinvestition an den Standorten Iserlohn und Menden belaufen sich laut KKiMK nach den aktuellen Planungen auf mehr als 85 Millionen Euro. Darin seien Fördermittel von mehr als 63 Millionen Euro aus dem Krankenhausstrukturfonds enthalten.

Allgemeines Krankenhaus Hagen wird Maximalversorger

Im Gegenzug übergeben die KKiMK/KKH die somatischen Fachabteilungen Kardiologie, Innere Medizin, Neurologie und Schmerzmedizin ihres St.-Johannes-Hospitals Hagen sowie die Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie ihres St.-Josefs-Hospitals Hagen an Agaplesion, sodass diese Abteilungen künftig am Agaplesion Allgemeines Krankenhaus Hagen angesiedelt sein werden. Durch die Übernahme, bauliche Erweiterungen und Investitionen von rund 100 Millionen Euro (rund 81 Millionen Euro Fördermittel zzgl. Eigenmittel) werde das Allgemeine Krankenhaus Hagen zum Maximalversorger.

Das St.-Josefs-Hospital wie auch alle psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken aus dem St.- Johannes-Hospital und dem Zentrum für Seelische Gesundheit Elsey bleiben demnach beim KKH. Am St.-Josefs-Hospital sollen in den kommenden fünf bis sechs Jahren rund 25 Millionen Euro in die Infrastruktur investiert werden. Hinter den KKiMK/KKH stehen mehrere katholische Kirchengemeinden und die gemeinnützige Beteiligungsgesellschaft Cura mit Sitz in Dortmund, die Anteile an insgesamt 24 Plankrankenhäusern hält.

Unsere seit mehreren Jahren vorangetriebenen Überlegungen passen exakt zum Arbeitsauftrag von Gesundheitsminister Laumann.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass die Konzentration von stationären Behandlungskapazitäten zu größeren Einheiten eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten und das wirtschaftliche Bestehen in der Zukunft ermöglicht“, erklärte KKiMK-Geschäftsführer Eichhorst. Insgesamt würden alle bestehenden Fachabteilungen und Fachrichtungen neu strukturiert, blieben aber erhalten.

Das Kooperationsprojekt greife wichtige Grundgedanken der Krankenhausplanung NRW auf, sagte Verwaltungsratschef Christophery: „Unsere seit mehreren Jahren vorangetriebenen Überlegungen passen exakt zum Arbeitsauftrag von Gesundheitsminister Laumann.“ Dem Projekt müssen das Bundeskartellamt sowie alle weiteren Rechtsträger noch zustimmen. Bei positiven Förderentscheidungen durch Bund und Land, so die KKiMK, soll die Umsetzung der neuen Krankenhausstrukturen am 1. April 2023 beginnen.

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