
Klinikgeschäftsführer Uwe Jansen: "Wenn die Uniklinik gestützt durch das Land und mit öffentlichen Mitteln derart gezielt zu uns in Konkurrenz tritt, haben wir dagegen keine Chance. Wir fordern das Land auf, der Leitung der Uniklinik das Abwerben unseres Personals zu untersagen und uns bei der Restrukturierung des Hauses zu unterstützen."
Die Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin und das zur Klinik gehörende Deutsche Kinderherzzentrum befinden sich in einer äußerst schwierigen Lage. "Die vom Land mit großzügigen 350 Millionen Euro Steuermitteln finanzierte Universitätsklinik Bonn baut seit Jahren Parallelstrukturen zum bundesweit hoch angesehenen medizinischen Leistungsangebot der Asklepios Kinderklinik auf und wirbt jetzt sogar in großem Stil unsere Chefärzte und unsere Pflegekräfte ab", sagt Uwe Jansen, Geschäftsführer der Asklepios Kinderklinik Sankt Augustin.
Ernste Bedrohung für den Erhalt der Arbeitsplätze
"Der Weggang von bedeutenden deutschen Kinderherzspezialisten ist nicht zu kompensieren. Für die Kinderklinik als Exzellenzstandort und den Erhalt der Arbeitsplätze stellt diese Entwicklung eine ernste Bedrohung dar", so der ärztliche Direktor der Kinderklinik, Dr. Ehrenfried Schindler. "In Zahlen gehen uns damit über 45 Prozent unserer stationären Erlöse verloren - und das bedroht die Existenz der gesamten Klinik mit ihren hervorragenden Fachabteilungen. Wir fordern die Landesregierung nachdrücklich auf, der Leitung der Uniklinik das Abwerben unseres Personals zu untersagen und uns bei der Restrukturierung des Hauses zu unterstützen", so der Appell des Klinikgeschäftsführers.
"Nachdem uns gewahr wurde, dass die Uniklinik unser Personal aktiv abwirbt und wir vor vollendete Tatsachen gestellt wurden, haben wir unmittelbar mit dem Gesundheitsministerium des Landes Kontakt aufgenommen. Wir haben unseren Unmut über das Vorgehen des Landes und der Uniklinik kundgetan und die drohenden Konsequenzen für unser Haus, unsere Mitarbeiter und unsere Patienten aufgezeigt", sagt Uwe Jansen, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Sankt Augustin. Seitdem gab es - trotz anderer Bekundung - und in Kenntnis der hohen Dringlichkeit des Themas keine Rückmeldung.
Extreme Ungleichbehandlung der Kliniken in NRW
"In Summe müssen wir von einer extremen Ungleichbehandlung und einer deutlichen Schlechterstellung unserer Klinik durch das Land Nordrhein-Westfalen sprechen", so Jansen. Denn trotz hervorragender medizinischer Leistungen werde die bundesweite und international renommierte Einrichtung seit Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen nur unzureichend mit dringend benötigten Fördermitteln ausgestattet, um den erheblichen baulichen Sanierungsstau zu beheben. Angesichts stetig steigender Patientenzahlen, erhöhter Anforderungen an die Hygiene und steigender Ansprüche der Patienten (Eltern) sind die Bausubstanz und die räumliche Struktur des Hauses nicht mehr zeitgemäß - Eltern wollen heute mit ihren Kindern zusammen in einem Zimmer liegen, so wie im staatlich geförderten neuen Eltern-Kind-Zentrum der Uniklinik Bonn vorgesehen.
Von der Klinik beim Land Nordrhein-Westfalen beantragte Einmalfördermittel, die die anderen Bundesländer üblicherweise im Rahmen der dualen Finanzierung an ihre Plankrankenhäuser fair vergeben, wurden der Asklepios Klinik Sankt Augustin über die Jahre kontinuierlich verweigert, obwohl diese Mittel längst überfällig waren. Als das Land dann im Jahr 2008 auf eine jährliche, pauschale Förderung von Kliniken umstieg und alle bis dahin aufgelaufenen Finanzierungspläne einfror, war bereits absehbar, dass die zur Verfügung gestellten jährlichen Summen den erheblichen baulichen Rückstand nicht beheben und auch eine Vorfinanzierung größerer baulicher Projekte nicht ermöglichen können.


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