
Nachdem die vierte Tarifverhandlungsrunde ohne Ergebnis endete, hat die Verdi die rund 7300 nicht-ärztlichen Beschäftigten der Mainzer Universitätsmedizin zum Streik aufgerufen. Der Warnstreik ist noch bis zum Ende des Nachtdienstes am Samstagmorgen geplant.
Es wird ein Notdienst eingerichtet, laut der Unimedizin könnte es aber zu Verzögerungen oder Terminabsagen bei aufschiebbaren Behandlungen oder Operationen kommen. Eine entsprechende Notdienstvereinbarung wurde bereits vor einigen Tagen unterzeichnet, teilt das Klinikum mit. Sie diene dazu, die Versorgung aller dringenden Behandlungen sicherzustellen.
Warnstreik war nicht abwendbar
Es sei kein verbessertes Angebot von Arbeitgeberseite vorgelegt worden, sagte Verdi-Vertreterin Silke Steetskamp. Die Unimedizin hatte demnach eine dreistufige Entgelterhöhung angeboten - und zwar zwei Prozent rückwirkend ab dem 1. Januar 2023, weitere zwei Prozent zum 1. Juni 2023 sowie weitere zwei Prozent zum 1. Januar 2024. Dieses Angebot brächte für alle Beschäftigten einen nicht tragbaren Reallohnverlust, sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaftsseite, Frank Hutmacher. Insofern sei der angekündigte Warnstreik nicht mehr abwendbar.
Verdi rechnete vor, dass das Angebot der Unimedizin für eine Pflegefachperson nach zehnjähriger Tätigkeit ein monatliches Brutto-Lohnplus von zunächst 74,90, dann 76,40 und schließlich 77,92 Euro bringen würde. Die Gewerkschaft fordert rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Erhöhung der monatlichen Grundvergütung aller Beschäftigten um 550 Euro bei Vollzeitbeschäftigung sowie bei Teilzeitbeschäftigung entsprechend anteilig.
Der Kaufmännische Vorstand und Verhandlungsführer der Universitätsmedizin, Christian Elsner, teilte mit: „Wir bedauern sehr, dass wir heute keine tarifliche Einigung erreicht haben und somit auch die negativen Auswirkungen auf die Versorgung unserer Patient*innen nicht abwenden konnten.“ Die Uniklinik sehe sich weiter verpflichtet, die Reallöhne zu sichern und die Inflation soweit wie möglich auszugleichen. Ein Termin für eine weitere Verhandlungsrunde steht demnach noch nicht fest.





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