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Zu viele ÜberstundenBetriebsrat zeigt Chef des "Leopoldina" in Schweinfurt an

Der Betriebsrat des Schweinfurter Leopoldina-Krankenhauses hat Geschäftsführer Adrian Schmuker angezeigt. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz, berichtet der Bayerische Rundfunk.

Die Belegschaft des Krankenhauses habe insgesamt 73.000 Überstunden angehäuft, heißt es in dem Beitrag. 420 der rund 1.700 Beschäftigten stünden bei der Zeiterfassung im "roten Ampelbereich". Das bedeutet, jeder von ihnen habe mehr als 110 Überstunden auf dem Konto. Deshalb habe der Anwalt des Betriebsrat beim Arbeitsgericht Schweinfurt beantragt, gegen die Klinik Geldbußen von mindestens 150.000 Euro zu verhängen.

Die Summe der Überstunden habe sich innerhalb eines Jahres um 11.000 erhöht, sagte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Reichert dem Bayerischen Rundfunk (BR). Seit Dezember 2015, so Reichert, weise er auf die Überstundenproblematik hin. Doch von der Geschäftsleitung habe es dazu nur ein "antwortfreies Schweigen" gegeben. Im Leopoldina seien laut Betriebsrat mindestens elf zusätzliche Vollzeitstellen nötig, um den Überstundenberg abbauen zu können, berichtet der Sender weiter. Alleine durch Wege- und Umkleidezeiten seien 20.000 Überstunden entstanden.


Klinikleitung plant Neueinstellungen

Geschäftsführer Adrian Schmuker sagte dem "BR", er fühle sich persönlich unschuldig – auch die Anzeige gegen ihn sei ungerechtfertigt. Dem Bericht zufolge sei er nun aber bereit sei, zusätzliche Pflegekräfte einzustellen. Allerdings sei es momentan sehr schwer, überhaupt qualifiziertes Pflegepersonal zu finden. Laut Betriebsrat würden elf Vollzeitstellen für Schwestern 500.000 Euro kosten. Das "Leopoldina" schreibe aber schwarze Zahlen und habe im vergangenen Jahr vier Millionen Euro Überschuss erwirtschaftet.

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