
Ein Feuer auf der geriatrischen Station des katholischen Marienkrankenhauses im Hamburger Stadtteil Hohenfelde hat am Wochenende zu einem Großeinsatz von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk geführt, die mit rund 220 Einsatzkräften vor Ort waren. Bei dem Brand, der in der Nacht zum Sonntag auf der Station Geri 1 in Haus 2 ausgebrochen war, kamen drei Patienten im Alter von 84, 85 und 87 Jahren ums Leben. 34 Menschen wurden verletzt. Einer davon schwebte in Lebensgefahr.
Am Sonntagabend wurde bekannt, dass ein 72 Jahre alter Patient im Krankenhaus wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen worden ist. Es gebe Hinweise, dass er dringend tatverdächtig sein könnte, teilte die Polizei mit. Am heutigen Montag soll er einem Haftrichter vorgeführt werden.
Wir haben sofortige Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Gefährdung zu verhindern.
Die Ermittlungen gehen derweil weiter. Unter anderem wird untersucht, ob sich der Beschuldigte bei der mutmaßlichen Tatbegehung in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hat, wie die Polizei mitgeteilt hatte. Als die ersten Einsatzkräfte am Krankenhaus eintrafen, habe ein Patientenzimmer im Erdgeschoss bereits im Vollbrand gestanden.
Christoph Schmitz, der Geschäftsführer des Krankenhauses, hatte am Sonntag betont, dass sein Haus mit den zuständigen Behörden zusammenarbeite, um den Brand aufzuklären. Man stehe in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden, um die Ursachen des Vorfalls zu klären, so Schmitz. Zudem seien alle erforderlichen Schritte unternommen worden, um die Sicherheit in der Klinik langfristig weiter zu gewährleisten.
Betroffene wurden in andere Bereiche verlegt
Die Sicherheit der Patienten habe oberste Priorität, betonte der Geschäftsführer: „Wir haben sofortige Maßnahmen ergriffen, um eine weitere Gefährdung zu verhindern.“ Dank des schnellen und gut koordinierten Einsatzes der Feuerwehr Hamburg sowie des Krankenhauspersonals sei das Feuer in der Nacht zu Sonntag schnell unter Kontrolle gebracht und eine Ausbreitung auf andere Bereiche des Hauses verhindert worden.
Die Rauchentwicklung betraf demnach auch angrenzende Stationen. Deshalb seien Betroffene vorsorglich in andere Bereiche verlegt worden. Die übrigen stationären und ambulanten Versorgungsbereiche sind den Angaben zufolge nicht betroffen und laufen regulär weiter.
Die Zeugenberichte haben mir die Dramatik des Geschehens vor Augen geführt.
„Ich bin zutiefst entsetzt und sehr traurig“, zeigte sich Erzbischof Stefan Heße bestürzt. Er dankte allen Einsatzkräften „für den schnellen und professionellen Einsatz. Dadurch wurde Schlimmeres verhindert“. Heße bat die Gemeinden, für die Toten, Verletzten, Angehörigen und die Mitarbeitenden zu beten.
Am Sonntagnachmittag war der Erzbischof mit Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer vor Ort. Beide machten sich ein Bild von den verheerenden Folgen des Brandes. „Die Zeugenberichte haben mir die Dramatik des Geschehens vor Augen geführt und den tatkräftigen Einsatz der Mitarbeitenden deutlich gemacht“, sagte Heße: „Ich danke allen, die sich selbstlos eingesetzt haben, für ihre Unterstützung und den Kampf, möglichst viele Leben zu retten.“ Die Krankenhaus- und Notfallseelsorger seien im Dienst, um mit allen Betroffenen seelsorgliche Gespräche zu führen.
Das Marienkrankenhaus ist ein Schwerpunktversorger. Es gehört zur Ansgar Gruppe, einem Verbund katholischer Krankenhäuser. Es hat 586 Betten, rund 2000 Beschäftigte und behandelt nach eigenen Angaben jährlich rund 93 000 Patienten. Die Ansgar Gruppe hält 51 Prozent an der Kath. Marienkrankenhaus gGmbH und der MVZ am Marienkrankenhaus GmbH. Gesellschafter sind das Erzbistum Hamburg (43 Prozent) und der Erzbischöfliche Stuhl zu Hamburg (sechs Prozent).







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