
Rund 150 Mitarbeiter der Brandenburger Asklepios Kliniken sind am Donnerstag mit Beginn der Frühschicht um 6 Uhr in den Streik getreten. «Die Kollegen sind stinksauer auf den Arbeitgeber», sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Ralf Franke. «Die Beschäftigten erwarten, dass ihnen die gleiche Wertschätzung für ihre Arbeit wie an den Asklepios-Kliniken in Hamburg und Göttingen zukommt», sagte er.
Betroffen sind die Standorte in Brandenburg (Havel), Teupitz, Lübben und die zehn Tageskliniken. Damit will die Gewerkschaft Verdi Druck in den Verhandlungen machen. Rund 1300 nichtärztliche Beschäftigte sollen die Arbeit niederlegen. Bei einerUrabstimmung Anfang des Monats hatten knapp 91 Prozent der befragten Mitglieder für unbefristete Streiks gestimmt. Notdienste wurden nach Angaben der Gewerkschaft eingerichtet.
Hintergrund des anhaltenden Arbeitskampfes ist laut Verdi, dass die rund 1450 Brandenburger Beschäftigten für die gleiche Arbeit teilweise bis zu 10 600 Euro weniger im Jahr verdienten als ihre Kollegen an den Hamburger Standorten des Konzerns. Die Gewerkschaft verlangt gleiche Konditionen. «Legen Sie endlich ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch», forderte Franke. Die Belegschaft in Brandenburg dürfe nicht zweitklassig behandelt werden.
Der letzte Vorschlag der Arbeitgeber sah nach deren Angaben je nach Berufsgruppe höhere Gehälter innerhalb der zweijährigen Laufzeit von bis zu 16 Prozent vor. Nach Berechnungen von Verdi entspräche dies nur einer Gehaltssteigerung zwischen 5,3 und 8,5 Prozent. Hinzu käme eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro, für die es aber ein Jahr lang keine Tarifsteigerung geben solle, so Verdi.
Zunächst wird bis kommenden Mittwoch bis Ende der Nachtschicht gestreikt. In den kommenden Tagen wird nach Verdi-Angaben über weitere Streikmaßnahmen entschieden. Zuvor hatten die Beschäftigten über mehrere Tage mit Warnstreiks ihre Forderungen nach höheren Gehältern unterstrichen. Bei einer Urabstimmung hatten sich dann 91 Prozent der berechtigten Verdi-Mitglieder für Streik ausgesprochen.





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