
Elmshorn oder Pinneberg – wer bekommt den Zuschlag für das neue Zentralklinikum? Der Landeskrankenhausauschuss hatte 2022 den Antrag der Regio Kliniken auf Planung eines Zentralklinikums positiv beschieden. Bereits im Jahr zuvor gab es Berichte, dass die Kliniken in Elmshorn und Pinneberg zu einem zentralen Standort zusammengelegt werden sollen. Dabei geht es vor allem um die Abschaffung von Doppelstrukturen und eine Spezialisierung der Dienstleistungen. Bis zum 18. Januar konnten nun die interessierten Kommunen ihr Angebot für bebauungsfähige Flächen einreichen.
Die Regio Kliniken GmbH (Sana Kliniken AG und Kreis Pinneberg) hatte im Rahmen des Bewerbungsverfahrens Mindeskriterien an die angebotenen Grundstücke gestellt. Dazu gehört unter anderem eine Mindestgröße von 90 000 Quadratmetern der Gesamtfläche, wovon 27 000 Quadratmeter als realisierbare Geschossfläche dienen muss. Weiterhin sollte der Bau von mindestens vier Vollgeschossen realisierbar sein. Ebenfalls abgefragt wurde die möglich Anbindung an eine Autobahn und den öffentlichen Nahverkehr.
Pinneberg stellt gleich zwei Flächen zur Verfügung
Die Kreisstadt Pinneberg bietet zwei Flächen für den Neubau an. „Unsere Pinneberger Flächen sind weit größer als die 90 000 Quadratmeter, die die Regio Kliniken für den Neubau des Klinikums mit Campus gefordert haben“, sagt Bürgermeisterin Urte Steinberg. Die Fläche am Ossenpadd umfasst mehr als 177 000 Quadratmeter. Und auch die Fläche auf dem Rehmenfeld ist mit 148 000 Quadratmetern deutlich größer als gefordert. „Mit diesem großzügigen Angebot machen wir deutlich, dass eine Krankenhauskonzeption von unserer Seite nicht durch das Grundstück vorgegeben ist. Wir ermöglichen den Regio Kliniken einen offenen Planungsprozess und Spielräume für ihre Konzepte, indem wir deutlich mehr Fläche anbieten als gefordert. Für Personalwohnheim, Patientenhotel, Hospiz, externe Partner und anderes ist also genügend Platz“, so Steinberg weiter.
Die Grundstücke seien dabei komplett unbebaut, gut erreichbar und könnten in die bestehenden Nahverkehrsstrukturen eingebunden werden. Die Bürgermeisterin zeigt sich äußert zuversichtlich, dass die Konzepte der Kreisstadt überzeugen. „Als ältester Klinikstandort im Kreis Pinneberg mit einer 154-jährigen Tradition bieten wir im bevölkerungsreichen Kern des Kreises mit dem Ossenpadd und dem Rehmenfeld zwei hervorragend geeignete Standorte in der Kreisstadt an, die unseren ausgewiesenen Gesundheitsstandort weiter stärken werden.“
Vision GesundheitsCampus Elmshorn
Die Stadt Elmshorn bewirbt sich ebenfalls als Standort. Ihre Vision – GesundheitsCampus Elmshorn – wurde am 17. Januar gemeinsam von allen Mitwirkenden vorgestellt. Im Vergleich zu seinem Mitbewerber schlägt Elmshorn eine circa 94 000 Quadratmeter große Fläche direkt neben dem bestehenden Klinikum für den Neubau vor. Der Standort liegt verkehrsgünstig und ist bereits an den Nahverkehr angeschlossen. Das Gelände ist bereits in Mobilitätskonzepte eingebunden und mit weiteren niedergelassenen Leistungsträgern gesundheitsaffiner Dienstleistungen im Umfeld vernetzt. Nebenan könnte auf bis zu 160 000 Quadratmetern ein GesundheitsCampus entstehen, auf dem neben Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitsgewerbe auch Ausbildungsstätten, Gastronomie, betreutes Wohnen und ähnliche Nutzungen angesiedelt werden können, so die Stadt.
„Als mit Abstand größte Stadt des Kreises, die dazu noch geografisch in der Mitte zwischen den Klinikstandorten Itzehoe und Hamburg liegt, ist Elmshorn einfach der ideale Standort für das Zentralklinikum – sowohl für den medizinischen Betrieb, als auch für die dahinterstehende Logistik und insbesondere für alle Einwohnerinnen und Einwohner“, unterstreicht Bürgermeister Volker Hatje.
In der zweiten Stufe des Bewerbungsverfahrens werden nun die Informationen insbesondere zu den Grundstückseigentümern, den Rechten Dritter sowie Miet- und Pachtverhältnissen und rechtliche Hintergründe untersucht. Für Ende März ist die Entscheidung geplantt, wo das neue Zentralklinikum gebaut wird.





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