
Die Klinikleitung des Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikums hat entschieden, die schon länger geplante Zusammenlegung zweier Stationen mit sofortiger Wirkung umzusetzen. Von ehemals zwei Stationen wird eine weiter betrieben. Diese und weitere Stationen stellen die fachgerechte Versorgung der Patientinnen und Patienten weiterhin sicher. Zudem steht das Angebot der infektiologischen Tagesklinik am Standort vollumfänglich zur Verfügung. Sowohl HIV-Patient*innen wie auch andere infektiologische Patient*innen werden am Auguste-Viktoria-Klinikum nach wie vor fachgerecht versorgt.
Neuausrichtung der Infektiologie
Die Infektiologie am Auguste-Viktoria-Klinikum, so auch Vivantes insgesamt, soll mit Blick auf weltweit zunehmende Antibiotikaresistenzen und multiresistente Keime neu ausgerichtet werden. Die Infektiologie des Auguste-Viktoria-Klinikums wird dabei künftig auch Aufgaben für das Vivantes Netzwerk als Ganzes übernehmen. Eine entsprechende Ausschreibung der Chefärzt*innenposition ist im Januar erfolgt, das Auswahlverfahren steht kurz vor dem Abschluss. Vivantes steht in engem Austausch mit den Gesundheitsbehörden. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte werden zeitnah gesondert über die künftige Neuausrichtung der Infektiologie am Auguste-Viktoria-Klinikum informiert.
Ruhestand von Chefarzt Arastéh
Das Behandlungsteam der Klinik für Infektiologie am Auguste-Viktoria-Klinikum unter der Leitung von Chefarzt Dr. Keikawus Arastéh hatte über lange Jahre große Expertise in der Behandlung von HIV-Patient*innen und damit eine Vorreiterstellung in Berlin etabliert. Über die Umstrukturierung der Infektiologie wurde am Standort bereits seit längerem kontrovers diskutiert. Einer der Gründe dafür ist, dass Dr. Arastéh Anfang 2021 in den Ruhestand gehen wird. Bereits ab Anfang April wird er nicht mehr im Unternehmen tätig sein.
Kündigungen von Fachpersonal
Zuletzt hatten elf Ärztinnen und Ärzte sowie 21 Pflegekräfte aus dem Bereich der Infektiologie ihre Kündigung eingereicht. Damit hat der Großteil des Ärzte- und Pflegepersonals der Infektologie im Berliner Auguste-Viktoria-Klinikum gekündigt. Das Personal wechselte zum katholischen St. Joseph Krankenhaus in Tempelhof. Vivantes gab dazu keine nähere Auskunft.
Im Blog „Mypflegephilosophie.com“ beschreibt eine Leasingkraft in einem Gastbeitrag den ungewöhnlichen Vorgang unter dem Titel „Die Selbstermächtigung einer Station“. Danach soll der Personalschlüssel für die Betreuung der Patienten ein Grund für den Exodus bei Vivantes gewesen sein. In Tempelhof solle nun mit zehn Betten weniger bei gleicher personeller und ärztlicher Besetzung gearbeitet werden, heißt es.





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