
Der Standort Haag des InnKlinikums wird umstrukturiert. „Der Klinikstandort Haag bleibt erhalten – eine Schließung stand nicht zur Debatte”, lautet die klare Botschaft von Klinik-Verwaltungsratsvorsitzenden Landrat Max Heimerl und Klinik-Vorstandsvorsitzenden Thomas Ewald. Geplant ist ein ambulant-stationäres Krankenhaus mit integriertem Medizinischen Versorgungszentrum sowie einer Mischung aus bereits vorhandenen und neuen medizinischen und pflegerischen Angeboten. Im Zuge der Umstrukturierung soll die Geriatrie zum 1. Februar 2023 an den Standort Mühldorf verlegt werden.
Um die Vorgaben der Gesundheitspolitik zu erfüllen und das Krankenhaus zukunftsfähig zu machen, sei eine Umstruktierung unumgänglich. Dazu Klinikvorstandsvorsitzender Thomas Ewald: „Anfang Dezember 2022 hat Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach eine Revolution für die Kliniklandschaft angekündigt. Noch ist das Konzept von Herrn Lauterbach nicht umgesetzt, aber wir können jetzt schon für uns ableiten, was sich strukturell in unseren Kliniken ändern muss, um diese bestmöglich für die Zukunft aufzustellen.” Auf dieser Basis hat die Klinikleitung ein Zielkonzept für den Standort Haag entwickelt, das im Dezember dem Klinikverwaltungsrat in einer außerordentlichen Sitzung vorgestellt wurde.
Weitere medizinische Angebote geplant
Mit dem Konzept greift das InnKlinikum die aktuellen Trends in der Gesundheitspolitik frühzeitig auf und verbindet ambulante, stationäre und pflegerische Angebote unter einem Dach. Als „wichtigen Baustein” nennt Ewald die Integration des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Haag als hausärztlicher Versorger im Klinikgebäude. „Auch befinden wir uns in Verhandlungen mit verschiedenen Fachärzten, mit dem Ziel, dass diese im InnKlinikum Haag ihre Praxen eröffnen”, erklärt Ewald. Geplant sei weiterhin, das Schlaflabor, die Physiotherapie und die akute Schmerztherapie auch künftig am Standort Haag anzubieten, ebenso eine mobile geriatrische Reha sowie eine Logopädie beziehungsweise Ergotherapie. Bisher nicht vorgehaltene medizinische Angebote sollen hinzugefügt werden, beispielsweise eine Pflegestation sowie eine Tagespflege.
Verlegung der Geriatrie und Parkinson-Abteilung
Die bisher in Haag vorgehaltene Geriatrie werde auf den Standort Mühldorf konzentriert. „Hier ist die Geriatrie eingebettet in alle wichtigen medizinischen Disziplinen, sodass Transportfahrten der betagten Patientinnen und Patienten von Haag nach Mühldorf in Zukunft nicht mehr im bisherigen Umfang nötig sind”, erklärt Medizinvorstand Dr. Wolfgang Richter und fügt hinzu: „Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geriatrie ergeben sich durch die Arbeit im größeren Team Vorteile bei der Dienst- und Urlaubsplanung und für Fortbildungen, die nun einfacher möglich sein sollten.” Die Umsetzung für die Verlagerung der Geriatrie von Haag nach Mühldorf soll bereits zum 1. Februar 2023 erfolgen.
Eine weitere Veränderung im Rahmen der Zentrenbildung betrifft die Parkinson-Abteilung, die bisher in Haag beheimatet war. Diese wird zeitnah in der Neurologie am InnKlinikum Altötting konzentriert. Auch durch diese Verlagerung ergeben sich positive Synergieeffekte für die Patientinnen und Patienten.
Das künftige ambulant-stationäre InnKlinikum Haag soll, nach den Plänen der Klinikleitung, mit seinem breitgefächerten medizinischen und pflegerischen Angebot zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Bürgerinnen und Bürger werden und den dortigen Beschäftigten einen interessanten und sicheren Arbeitsplatz bieten.
Hintergrund
Seit der Klinikfusion 2020 arbeitet der Vorstand im Schulterschluss mit dem Klinik-Verwaltungsrat an der Weiterentwicklung der vier Standorte in Altötting, Mühldorf, Burghausen und Haag, um diese zukunftsfähig zu machen. Zahlreiche Strukturveränderungen sind an den Klinik-Standorten in den vergangenen zwei Jahren bereits vorgenommen worden, beispielsweise die Bündelung der urologischen Kompetenzen in Mühldorf. Im Juli 2022 gab das Klinikum die Verlegung der stationären Inneren Medizin sowie der Intensivmedizin von Burghausen nach Altötting bekannt.
„Die Weiterentwicklung unserer vier Standorte ist außerordentlich wichtig, um einerseits den Anforderungen der Kostenträger und den Entwicklungen auf dem Gesundheitssektor Rechnung zu tragen und andererseits die medizinische Versorgungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten weiter zu erhöhen. Und nicht zuletzt ist es natürlich auch unsere Aufgabe, das Defizit der Kliniken zu verringern, welches von den Kommunen der Landkreise Altötting und Mühldorf getragen wird”, sagte der Vorstandsvorsitzende Ewald im Juli.





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