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BilanzIst das Minus der Geno doch nicht so schlimm wie erwartet?

Die Sanierungsmaßnahmen der Gesundheit Nord zeigen Wirkung: Laut ersten Bekanntmachungen fällt das EBITDA des Bremer Krankenhauskonzerns besser aus als erwartet. Der vorläufige Jahresabschluss ist allerdings noch nicht von den Wirtschaftsprüfern testiert.

Zentrale Gesundheit Nord
Gesundheit Nord
Die Zentrale des Bremer Klinikverbunds Gesundheit Nord in der Kurfürstenallee.

Im dritten Jahr in Folge zeigen die Sanierungsmaßnahmen der Gesundheit Nord Erfolge: Der Bremer Krankenhauskonzern hat das Geschäftsjahr 2023 deutlich besser abgeschlossen als geplant. Das EBITDA, also das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen liegt laut vorläufigem Jahresabschluss bei 20,5 Millionen Euro. Darüber informierte der Aufsichtsrat die Geschäftsführung in seiner Sitzung Mitte März 2024.

Grund für das Ergebnis sind zum einen höhere Zuschüsse als erwartet sowie eine deutliche Leistungsverbesserung in den Geno-Krankenhäusern. So konnten deutlich mehr Patient*innnen als geplant behandelt werden. Auch ohne die Zuschüsse konnte die Gesundheit Nord ihr Ergebnis im Vergleich zu den Vorjahren verbessern. 

Plan um drei Prozent übertroffen

Ursprünglich ging die Geno im Wirtschaftsplan von einem Minus von rund 18 Millionen Euro für das operative Geschäft für das Jahr 2023 aus. Durch die gestiegenen Energiekosten und die hohe Inflation hat der Klinikverbund allerdings hohe Ausgleichzahlungen der Freien Hansestadt Bremen und des Bundes erhalten und blickt infolge dieser Billigkeitsleistungen in Höhe von 31 Millionen Euro nun auf ein EBITDA  von 20,5 Millionen Euro.

Außerdem konnte die Zahl der Fälle in den somatischen Disziplinen gegenüber dem Vorjahr um mehr als sechs Prozent gesteigert werden. Der Wirtschaftsplan wurde damit um drei Prozent übertroffen. In Zahlen ausgedrückt, haben die Krankenhäuser 2023 rund 4550 Fälle mehr behandelt als im Jahr 2022.

Vor uns liegen noch einige Herausforderungen, aber wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Die Ergebnisse zeigen wiederholt einen Aufwärtstrend. Durch die Sanierungsmaßnahmen konnten 2023 gegenüber dem Vorjahr rund 30 Millionen Euro Sanierungseffekte erreicht werden. Dazu gehörte ein konsequentes Kostenmanagement, verbesserte Prozesse und gestiegene Leistungen. 

Dennoch steht den Effekten die Kosten-Erlös-Schere gegenüber. Ein großer Teil des Sanierungserfolges werde durch ständig steigende Kosten, die nicht durch die Fallpauschalen refinanziert werden könnten, aufgezehrt. „Vor uns liegen noch einige Herausforderungen, aber wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Dr. Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende der Geschäftsführung. Ab 2027 soll der Klinikverbund durch die Umsetzung der Maßnahmen im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben.

Restrukturierungskonzept soll bis 2032 umgesetzt sein

Im Juli vergangenen Jahres wurde das Restrukturierungskonzept für den Konzern beschlossen. Es soll bis 2032 umgesetzt sein, ab 2027 will der Verbund wieder schwarze Zahlen schreiben. Das Konzept sieht künftig drei statt vier Standorten vor. Dazu werden 2028 die stationären Bereiche des Klinikums Links der Weser an das Klinikum Bremen-Mitte verlagert. An dem Klinikum entsteht ein ambulantes Ärztezentrum, das die medizinische Versorgung der Menschen im Stadtteil Obervieland und den angrenzenden Stadtteilen gewährleistet.  Zudem werden wichtige Bereiche wie Speisenversorgung, Medizinprodukteaufbereitung und Labor künftig zentralisiert.

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