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Konzept für NachnutzungLinks der Weser setzt die Geno jetzt voll auf ihr Fachärztezentrum

Wenn das Klinikum schließt, will die Bremer Geno ihren Standort Links der Weser vor allem mit dem eigenen Fachärztezentrum nutzen. Die Details werden jetzt ausgearbeitet. Derweil geht es dem Verbund finanziell offenbar besser als gedacht.

Klinikum Links der Weser
Kerstin Hase/Gesundheit Nord
Im Klinikum Links der Weser soll ein ambulantes Versorgungszentrum entstehen.

Spätestens wenn 2028 auch die Palliativmedizin an das Klinikum Bremen-Mitte verlagert ist, wird das Klinikum Links der Weser Geschichte sein. In die Räume soll bis dahin allerdings schon viel neues Leben einziehen. Die Geschäftsführung des kommunalen Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) habe ein Konzept für die Nachnutzung vorgelegt und müsse es jetzt weiter ausarbeiten, hat die Geno mitgeteilt. So laute der Auftrag des Aufsichtsrates.

Ambulante Angebote werden ausgebaut

Demnach soll, wie bereits berichtet, am Standort des heutigen Klinikums ein ambulantes Versorgungszentrum entstehen. Dafür setze das Konzept auf einen Ausbau der schon vorhandenen ambulanten Angebote, zu denen mehrere externe Facharzt-Praxen sowie eine Apotheke gehören. Die radiologische Praxis, die Praxis für Pränatalmedizin, die HNO-Praxis sowie die Apotheke könnten weiter dort arbeiten und durch zusätzliche Fachrichtungen ergänzt werden, heißt es in der Mitteilung.

Dazu würde das Fachärztezentrum Hanse, ein Medizinisches Versorgungszentrum und hundertprozentige Geno-Tochter, einen Teil seines Angebotes an das Klinikum Links der Weser verlagern. Das betreffe etwa die Praxis für Proktologie sowie die Augenheilkunde. Zudem plane die Geno, das Fachärztezentrum im Bereich der medizinischen Grundversorgung auszubauen. Auch diese soll sich künftig am Klinikum Links der Weser befinden.

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So könne beispielsweise der ambulante OP-Bereich im vorderen Gebäudeteil des Klinikums Links der Weser weiter ausgelastet werden. Was mit den anderen Gebäudeteilen und Flächen des heutigen Klinikums geschehe, sei bisher noch nicht abschließend geklärt.

Mit dem Konzept für die medizinische Nachnutzung des bisherigen Standortes könne der Verbund den Ausbau der ambulanten Leistungen vorantreiben, erklärt Dr. Dorothea Dreizehnter, die Vorsitzende der Geno-Geschäftsführung: „In unserer Gesamtstrategie ist dies ein wichtiger Baustein.“ Den Ausbau werde die Geno schon in den nächsten Jahren – also bereits deutlich vor der Verlagerung der stationären Bereiche an das Klinikum Bremen-Mitte – vorantreiben.

Sieben Millionen Euro weniger im Minus

Die wirtschaftliche Situation des Klinikverbundes, der mehr als 7000 Beschäftigte hat, ist offenbar etwas weniger dramatisch als angenommen. Demnach führte eine Steigerung der Patientenzahlen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 um zwei Prozent dazu, dass auch die Prognose für das operative Ergebnis besser ausfällt als im Wirtschaftsplan vorgesehen. Bislang plante die Geno für 2023 mit einem operativen Ergebnis (EBITDA) von minus 18 Millionen Euro – nach dem neueren Stand werde das Defizit „nur“ bei minus elf Millionen Euro liegen, heißt es jetzt.

„Wir haben bereits in den letzten beiden Jahren deutliche Sanierungserfolge erzielt und setzen diesen Trend auch 2023 fort“, so Dorothea Dreizehnter. Ab 2027 soll die Geno im operativen Geschäft wieder schwarze Zahlen schreiben. Das komplette Restrukturierungskonzept soll bis 2032 umgesetzt sein. Wichtige Bausteine sind neben der Verlagerung der stationären Bereiche des Klinikums Links der Weser auch die Zentralisierung wichtiger Bereiche wie Speisenversorgung und Medizinprodukteaufbereitung.

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