
Ab dem Jahreswechsel werden Christoph Rieß als Vorsitzender und Sylvia Pansow die alleinigen Vorstände der Kliniken Ostalb mit den drei Standorten Ostalb-Klinikum Aalen, Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd und St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen sein. Die bisher von Thomas Schneider besetzte Vorstandsposition fällt im Rahmen des derzeit laufenden Transformationsprozesses weg, wie der baden-württembergische Klinikverbund mitteilt.
Schneider hat sich kürzlich nach fast 46 Berufsjahren in den Ruhestand verabschiedet. Er war seit 2017 Vorstand der Kliniken Ostalb und zuvor Krankenhausdirektor der St. Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen. Christoph Rieß, der im Februar 2024 vom Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall nach Aalen gewechselt ist, lobte Schneiders „unermüdlichen Tatendrang“. Unter anderem habe er sich „intensiv für den Regionalversorger in Essingen engagiert – sowohl bei der Grundstückssuche als auch bei der zukünftigen Struktur“, so Rieß.
Der Neubau in Essingen ist das Projekt, das den Verbund neben umfangreichen Restrukturierungsmaßnahmen derzeit vorrangig beschäftigt. Der Landkreis habe inzwischen notwendige Ausgleichsflächen für die Bebauung erworben, und die Planung des Raum- und Funktionsprogramms sei vergeben und bereits in Arbeit, heißt es in einer Mitteilung. Zum Jahresbeginn 2025 werden demnach die Projektleitung und die Betriebsorganisation ihre Arbeit aufnehmen, um den Bau voranzutreiben.
Erste Projekte zum Zukunftskonzept laufen
Parallel dazu seien erste Projekte zur Umsetzung des Zukunftskonzeptes der Kliniken aufgesetzt worden, heißt es weiter. In den knapp drei Monaten seit dem entsprechenden Kreistagsbeschluss (kma berichtete) sei „mit Hochdruck an den Detailplanungen gearbeitet“ worden. Projekte zur Verbesserung der Abläufe in der zentralen Notaufnahme und im OP-Bereich am Ostalb-Klinikum seien bereits angelaufen. Zusätzlich sollten das Belegungsmanagement an den Kliniken optimiert und die Effizienz in der Arztbriefschreibung verbessert werden.
Bis zur Inbetriebnahme des geplanten Regionalversorgers in Essingen erhalten die drei bestehenden Klinikstandorte neue Versorgungsschwerpunkte. Dementsprechend werden die Leistungen an den Standorten konzentriert, so der Klinikverbund. „Notwendige organisatorische und personelle Veränderungen werden wir so fair und sozialverträglich wie möglich vornehmen“, versichert Vorstandschef Rieß.
Weiter jährliche Defizite von 60 Millionen Euro
Mit finanziellen Verbesserungen als Folge der Transformation rechnet er erst zeitversetzt. In den kommenden zwei Jahren seien im Haushaltsplan noch jeweils erneut rund 60 Millionen Euro Defizit eingeplant. Für diese Verluste stehe der Ostalbkreis ein, erklären die Kliniken auf Nachfrage von kma. In der mittelfristigen Finanzplanung des Kreises seien für die Verlustabdeckung der Kliniken Ostalb für 2025 und 2026 jeweils 60 Millionen Euro vorgesehen.
Erste signifikante Ergebnisverbesserungen im zweistelligen Millionenbereich werden dann ab dem Jahr 2027 erwartet, wenn erste Leistungen an einzelnen Standorten konzentriert und die Abteilungen zusammengeführt worden seien. „Wir müssen jetzt hart und konsequent arbeiten, um die Beschlüsse und Zielbilder in die Tat umzusetzen“, betont Rieß: „Dann werden wir ab 2027 maßgebliche Verbesserungen sehen – sowohl finanziell als auch in den Arbeitsabläufen und in der Arbeitsbelastung.“







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