
Die seit April 2024 viel diskutierte Fusion des Klinikums Darmstadt und des Agaplesion Elisabethenstifts zu einer trägerübergreifenden gemeinsamen Holding hat die nächste Hürde genommen: Mittlerweile gibt es grünes Licht vom Magistrat der Stadt. Als nächstes steht das Thema am 25. September auf der Tagesordnung der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung.
Wie die künftige Holding heißen wird, ist noch nicht ausgemacht, ihre Arbeit soll sie allerdings zum 1. Januar 2026 aufnehmen. Dabei werde der Zusammenschluss in drei Schritten erfolgen, so die Stadt: Zunächst bringen demnach beide Häuser jeweils 60 Prozent ihrer Geschäftsanteile in die Holding ein. Diese soll dann in einem zweiten Schritt alle verbliebenen Geschäftsanteile – also je 40 Prozent des Stammkapitals des städtischen Klinikums und des Elisabethenstifts – übernehmen.
(Teil-)Entschuldung des Klinikums
Schritt drei sieht vor, dass die Holding sämtliche Geschäftsanteile der Krankenhausbetriebsgesellschaften übernimmt und anschließend die vollständige Fusion beider Gesellschaften und gegebenenfalls auch der Holding unter einem gemeinsamen Institutionskennzeichen erfolgt. Das Ziel der Kooperation sei die Bildung eines die Gebäudekomplexe Klinikum und Elisabethenstift umfassenden Standortes.
In seiner jüngsten Entscheidung hat der Magistrat auch der (Teil-)Entschuldung des Klinikums zugestimmt. Laut Mitteilung sollen bestehende Betriebsmittelkredite in Höhe von 20 Millionen Euro niedergeschlagen werden, und die Stadt soll Verpflichtungen aus einem Annuitätendarlehen des Klinikums in Höhe von 50 Millionen Euro übernehmen.
Häuser spezialisieren sich
Im Rahmen des Verbundes sollen beide Häuser fortbestehen und sich spezialisieren: Das Elisabethenstift würde sich demnach künftig auf die Bereiche Psychosomatik und Psychiatrie, Dermatologie, Augenheilkunde, Geriatrie, Palliativmedizin, Leistungen gemäß Hybrid-DRG1-Verordnung, Orthopädie sowie ambulante Operationen konzentrieren.
Alle weiteren medizinischen Bereiche würde das Klinikum abdecken. Hierzu zählen auch die Übernahme der Zentralen Notaufnahme des Elisabethenstifts sowie der Ausbau der Zentralen Notaufnahme am Standort des Klinikums in der Grafenstraße. Am Klinikum werden die Intensiveinheiten der beiden Kliniken zu einem Intensivmedizinischen Zentrum gebündelt.
Fünf Jahre keine Kündigungen
Mit Blick auf die Beschäftigten verzichten die beiden Partner fünf Jahre lang auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen, die im Zusammenhang mit dem Zusammenschluss stehen, heißt es weiter. Die für das Klinikum und Elisabethenstift geltenden Tarife sollen zunächst fortbestehen. Allerdings werde innerhalb von drei Jahren eine Angleichung angestrebt. Dazu sei eine Überleitung sämtlicher Beschäftigten in ein einheitliches Tarifwerk in Anlehnung an den TVöD und die Tarifverträge des Marburger Bundes vorgesehen.







Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen