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Verdi erwägt KlageKlinikum Ludwigshafen kündigt impfunwilliger Pflegehelferin

Wie Krankenhäuser mit ungeimpften Beschäftigten verfahren, müsse jeweils anhand der konkreten Bedingungen vor Ort entschieden werden, sagte der Sprecher weiter. Grundsätzlich hätten Krankenhäuser die Aufgabe, alles zu unternehmen, um ihre Patienten zu schützen. Zusätzlich seien auch der Arbeitsschutz, der Selbstschutz und der Schutz der Beschäftigten ein zentrales Anliegen. Krankenhauspersonal sei besonders exponiert, so dass die Impfung bereits bei der Einstellung relevant sei.

Bundesweite Diskussion über Impfpflicht

Für Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, ist das Vorgehen der Ludwigshafener Klinikleitung „im höchsten Maße unsensibel“. Mai sieht einen „unverantwortlichen Impfzwang durch die Hintertür“. Es gelte, die individuelle Selbstbestimmung der einzelnen Mitarbeitenden in Kliniken und Altenheimen zu respektieren. Wer sich nicht impfen lassen möchte, „der darf für diese Entscheidung nicht bestraft werden“, sagt Mai. Vielmehr sollten Klinikleitungen weiter das offene Gespräch mit dem Personal suchen und auf die noch immer angespannte Situation aufmerksam machen.

Mittlerweile wird das Thema Impfpflicht nach Italien, Frankreich und Griechenland auch in der deutschen Gesellschaft intensiv diskutiert. Zumindest als Pflicht für einzelne Berufsgruppen findet sie zunehmend Befürworter. Dabei stellen viele auch die Frage, ob Impfverweigerer unter den Pflegekräften in patientennahen Bereichen noch tragbar sind. Mehrere Experten halten eine interne Versetzung oder, falls das nicht möglich sein sollte, auch eine Freistellung für rechtens.

Hans-Friedrich Günther in Ludwigshafen jedenfalls hat sein Ziel, die Impfquote unter den Mitarbeitenden zu steigern, bereits erreicht. Waren Mitte Juni noch etwa 400 der mehr als 3200 Beschäftigten des 960-Betten-Hauses nicht geimpft, sind es mittlerweile, so heißt es aus dem Klinikum, nur noch weniger als 150.

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