
Wie geht es weiter mit der KJF Klinik Sankt Elisabeth im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (Bayern)? Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF) hatte angekündigt, die Klinik Sankt Elisabeth veräußern zu wollen. Um alle Optionen der künftigen Gesundheitsversorgung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen auszuloten, hat der Landkreis nun Experten von außen herangezogen, um Chancen und Risiken zu evaluieren. Dazu gehören unter anderem Dr. Klaus Schulenburg vom Bayerischen Landkreistag und Jan Hacker, Chef der Oberender AG. Sie informieren die Kreisrätinnen und Kreisräte über die bundes- und landespolitischen Rahmenbedingungen sowie über aktuelle Entwicklungen und Trends der Krankenhauspolitik. Dazu zählen zum Beispiel Themen wie die Digitalisierung, Ambulantisierung oder Spezialisierung an den Kliniken.
Klaus Schulenburg hält eine kommunale Trägerschaft für Krankenhäuser für die beste Lösung: „Dafür spricht das vor allem in Bayern besonders stark ausgeprägte Verständnis der akutstationären Krankenhausversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Dies gilt insbesondere für die Flächenversorgung im ländlichen Raum“, so Schulenburg. Damit werde auch die kommunalpolitische Verantwortung für das regionale Gesundheitswesen gestärkt und mögliche Renditen würden in der Region gehalten. „Zudem können mit der Verzahnung zu anderen kommunalen Politikfeldern wichtige Synergien geschaffen werden.“
Jan Hacker stimmt mit ein und sieht klare Vorteile in einer engeren Kooperation der Kliniken: „Heute sind die beiden Kliniken in Neuburg und Schrobenhausen als Wettbewerber aufgestellt. Hätten sie einen gemeinsamen Eigentümer, der den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der stationären Versorgung hat, könnte ein völlig neues Konzept entwickelt und umgesetzt werden, das den Bedarf des gesamten Landkreises in den Blick nimmt“, erklärt er. Zeitlich passend würden die Voraussetzungen dafür gerade vom Gesetzgeber geschaffen. „Das Ziel, das medizinische und pflegerische Angebot im Landkreis für die Bevölkerung weiter aufzuwerten, ist gemeinsam deutlich besser erreichbar als gegeneinander“, so das Fazit.
Landrat Peter von der Grün und die Mitglieder des Kreistags sehen das ähnlich. „Ich freue mich, dass die Meinung der Experten, die die Situation von außen betrachten, so sehr mit unserer eigenen internen Einschätzung übereinstimmt. Das bestätigt unseren Kurs und zeigt, dass unsere Entscheidung, ein Angebot für die Klinik Sankt Elisabeth abzugeben, richtig ist“, so Landrat von der Grün abschließend.





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