
Fünf Jahre nach dem geplanten Baubeginn ist es endlich soweit – die Arbeiten für die hochmoderne Universitätsklinik der Kinder- und Jugendmedizin am Campus Großhadern sind gestartet. Mit dem Spatenstich am 13. März 2023 begann die Umsetzung des Großprojekts am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Insgesamt stünden für das Projekt 550 Millionen Euro zur Verfügung, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei. 420 Millionen Euro davon stellt der Freistaat Bayern selbst. Nach sechjähriger Bauzeit soll das neue Krankenhaus dann die Nachfolge des Dr. von Haunerschen Kinderspitals antreten. Zum Festakt waren unter anderem der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder sowie Bayerns Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, zu Gast.
Frühere Planungen hatten denBaubeginn schon 2018/19 vorgesehen. Allerdings standen diesem Termin mehrere Prüfungen zur Realisierung des Projektes sowie inhaltliche Änderungen im Weg. „Zudem waren weitere Hürden, wie eine lange Zeit der Pandemie und Änderungen an den Staatlichen Verfahren, zu nehmen“, sagte Uta Riedel, Bereichsleiterin am Staatlichen Bauamt München. „Es mussten bestimmte Verfahren neu durchlaufen werden, inklusive einer Freigabe im Bayerischen Landtag.“ Eine technische Inbetriebnahme ist für das Jahr 2027 geplant. Die vollständige Übernahme soll dann zwei Jahre später erfolgen.
Medizin für Kinder aller Altersstufen
Im Neuen Hauner werden dann die Kliniken für Kinderheilkunde und Kinderchirurgie mit dem integrierten Sozialpädiatrischen Zentrum und weiteren Einrichtungen zusammengeführt. Dabei entstehen 200 Patientenbetten und das LMU Klinikum eröffnet sich die Chance, Kinder – von extrem Frühgeborenen bis zu jungen Erwachsenen – an einem zentralen Standort zu versorgen. Auch die Abteilungen für Neonatologie, Kinderkardiologie und Kinderpalliativmedizin sind derzeit schon am Campus Großhadern angesiedelt.
Die räumliche Einbettung in den Campus Großhadern – und die kompakte Struktur innerhalb des neuen Gebäudes mit einem Grundriss von 90 mal 90 Metern und einer Nutzfläche von 19 200 Quadratmetern – ermöglichen kurze Wege sowohl für Mitarbeitende als Patient*innen. Ideale Voraussetzungen für eine bestmögliche Behandlung von Kindern mit oftmals chronischen und hochkomplexen Erkrankungen, so die LMU.
Anknüpfen an die Tradition
Den Fokus will das Klinikum auf das ganzheitliche Wohl der jungen Patient*innen aber auch ihrer Familien legen. Dies sei auch schon dem Gründer des Dr. von Haunerschen Kinderspitals wichtig gewesen und spiegle sich jetzt auch in der Architektur des neuen Gebäudes wieder. Vier Innenhöfe sorgen für viel Tageslicht und eine positive Atmosphäre in allen Bereichen. Offene Flächen mit Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie eine Cafeteria mit Innen- und Außenbereich im Foyer schaffen ein angenehmes und familienfreundliches Ambiente.
Im ersten Stock entstehen zudem moderne Labore und Seminarräume, im Erdgeschoss wird es einen Hörsaal geben. Dies knüpft an die starke Tradition der Forschung am Dr. von Haunerschen Kinderspital an: Seit der Gründung im Jahr 1846 wurden dort immer wieder bahnbrechende Entdeckungen gemacht und neue Therapieverfahren etabliert. Dank eines breiten bürgerschaftlichen Engagements umfassen die Finanzmittel auch Spendengelder in Höhe von fast 25 Millionen Euro. Diese wolle man für die Realisierung spezieller Projekte in der Patientenversorgung sowie für Forschung und Lehre im Neuen Hauner nutzen.





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