Das vergangene Geschäftsjahr schließe in Summe mit dem erwarteten Fehlbetrag von 39,7 Millionen Euro ab, teilte die UMM mit. Dabei addiere sich zum operativen Verlust von 28,8 Millionen Euro ein außerordentliches Ergebnis von minus 10,4 Millionen Euro, das auf Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen für den Südhessischen Klinikverbund (SHK) zurückzuführen sei. Im Bericht für das erste Halbjahr 2016 bestätige sich dagegen die positive Entwicklung des ersten Quartals: Die durchschnittliche Schwere der behandelten Erkrankungen, die auch die Höhe der Vergütungen bestimme, habe gegenüber dem Vorjahres-Zeitraum deutlich zugelegt und die Planung übertroffen. "Wir wollen mehr schwere Erkrankungen behandeln als bisher. Diesem Ziel haben wir uns schneller als erwartet genähert", sagte Frederik Wenz, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer der UMM.
Stationskapazitäten werden angepasst
Bei einem moderaten Zuwachs der stationären Patientenzahl auf 24.819 sei wieder das Niveau vor der Sterilgutkrise erreicht, hieß es weiter. Die Erträge liegen demnach bei 180,2 Millionen Euro (im Vorjahreszeitraum: 162,5) – und demnach ebenfalls über dem Planansatz. Gleichzeitig seien die Kosten auf insgesamt 186,1 Millionen Euro gestiegen. Zum Beispiel habe sich der Aufwand für medizinischen Bedarf parallel zur gestiegenen durchschnittlichen Fallschwere auf 40,1 Millionen Euro erhöht. Auch der Personalaufwand übersteige mit 101,4 Millionen Euro noch den Planansatz.
"Wir haben nach der Sterilgutkrise ganz bewusst nicht an der Substanz gespart, sondern gezielt in qualifiziertes Personal und moderne Geräte investiert", betont UMM-Geschäftsführer Jörg Blattmann. Durch organisatorische Veränderungen sollten die Mitarbeiter künftig optimaler eingesetzt und so weitere Einsparungen erzielt werden. Die UMM habe Ende des ersten Quartals begonnen, die Stationskapazitäten dynamischer an die jeweiligen Patientenzahlen anzupassen und die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts durch geänderte Abläufe zu verkürzen. Außerdem seien erste Einsparpotenziale beim Einkauf von Medizinprodukten und Energie realisiert werden.
Schwarze Zahlen für 2020
Unter dem Strich ergebe sich für das erste Halbjahr 2016 ein Verlust nach Abschreibungen und Steuern von 9,9 Millionen Euro (Vorjahr: 13,0). Auf Basis der aktuell bereits bekannten und absehbaren Veränderungen könne für das Gesamtjahr 2016 mit einem zwar weiterhin negativen, aber deutlich besseren Jahresergebnis als im Vorjahr gerechnet werden. 2020 solle die UMM wieder ein positives Jahresergebnis erzielen und ihre notwendigen Investitionen selbst erwirtschaften.


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