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Kommunale KlinikenMarburger Bund ruft zum Ärztestreik auf

Der Marburger Bund ruft am 16. September zu einem bundesweiten Ärzte-Warnstreik auf. Die Gewerkschaft fordert 8,5 Prozent mehr Gehalt und bessere Regelungen für Schichtdienste. Ein zentraler Streik findet in Frankfurt am Main statt.

Streik
tournee/stock.adobe.com
Symbolfoto

In der Tarifrunde für rund 60 000 Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern ruft die Gewerkschaft Marburger Bund (MB) für Montag, den 16. September, zu einem bundesweiten Warnstreik auf. Mit dem ganztägigen Ausstand solle Bewegung in die Verhandlungen gebracht werden, wie der MB in Berlin mitteilte. Eine zentrale Streikkundgebung soll von 13 bis 15 Uhr auf dem Römerberg in Frankfurt am Main stattfinden.

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sei der Unmut unter den Ärztinnen und Ärzten groß, erklärte der MB. Bisher habe die VKA keine Bereitschaft zu konstruktiven, zielgerichteten Verhandlungen erkennen lassen. Sie lehne die Forderungen nach Veränderungen im Schichtdienst und Verbesserungen bei den Gehältern ab.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr sowie eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. Ziel des MB ist es, die schwer zu kontrollierenden und teilweise manipulationsanfälligen Tarifregelungen durch ein deutlich vereinfachtes System ersetzen. Die Gewerkschaft will damit auch Tendenzen an den kommunalen Kliniken begegnen, bestehende Bereitschaftsdienstmodelle durch vermeintlich günstigere Schichtdienstmodelle zu ersetzen. Auch soll die Regelungen zur rechtzeitigen Dienstplanung auf die Arbeit in Schichten ausgeweitet werden. Daneben stehen Verbesserungen für Ärztinnen und Ärzte, die regelmäßig Rufbereitschaft leisten, und eine deutliche Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte auf dem Plan.

Es ist eine Respektlosigkeit sondergleichen, uns als Preistreiber zu beschimpfen und sich selbst einen schlanken Fuß zu machen.

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes, richtete sich mit folgenden Worten an die VKA: „Die Arbeitgeber spielen auf Zeit und wollen von eigenen Versäumnissen in der Führung der Krankenhäuser ablenken. Wer sämtliche unserer Forderungen als unbezahlbar abqualifiziert, disqualifiziert sich selbst.“

Weiterhin betonte er, dass es gerade die Ärztinnen und Ärzte seien, die rund um die Uhr die Versorgung gewährleisten würden. „Deshalb ist es eine Respektlosigkeit sondergleichen, uns als Preistreiber zu beschimpfen und sich selbst einen schlanken Fuß zu machen“, fährt er fort. Der Warnstreik kommt nun kurz vor der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag; für den MB stellt er ein klares Signal dar, das für mehr Bewegung in den Verhandlungen sorgen soll.

Der Tarifvertrag gilt den Angaben zufolge für kommunale Krankenhäuser mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und von Kliniken mit Haustarifverträgen. Für die Streikzeit werden laut Gewerkschaft vor Ort Notdienste mit den Kliniken vereinbart.

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