
Nach dem Scheitern der Übernahme des katholischen Marien-Krankenhauses in Lübeck durch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat die Betreibergesellschaft der Lübecker Klinik einen Insolvenzantrag angekündigt. Nachdem das Land der Übernahme endgültig nicht zugestimmt habe, „muss die Katholische Marien-Krankenhaus Lübeck gGmbH Insolvenz anmelden“, teilte das Erzbistum Hamburg am 8. März mit.
Darüber seien die Mitarbeitenden schriftlich informiert worden, so das Erzbistum weiter. „Mit großem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass eine Fortführung der Marien-Krankenhaus Lübeck gGmbH nach dem Scheitern des Vertragsabschlusses mit dem UKSH aufgrund der verweigerten Zustimmung des Finanzministeriums nicht mehr möglich ist“, schrieben Alexander Becker, Verwaltungsdirektor im Erzbischöflichen Generalvikariat, und Hennig David-Studt, Geschäftsführer der Marien-Krankenhaus Lübeck gGmbH.
Rettungsgespräche sind leider ergebnislos verlaufen.
Eine weitere wirtschaftliche Unterstützung sei für das Erzbistum Hamburg nicht länger leistbar, sodass eine Insolvenz unvermeidlich sei. „Rettungsgespräche, auch Gespräche zur Liquidation mit dem Land Schleswig-Holstein sind leider im vergangenen Monat ebenfalls ergebnislos verlaufen“, so Becker und David-Studt.
Das landeseigene UKSH sollte ursprünglich einen großen Teil des Marien-Krankenhauses übernehmen, nachdem die katholische Kirche Anfang 2023 die Schließung der Klinik angekündigt hatte. Seitdem hatte es Verhandlungen gegeben, auch um den Fortbestand und den Betrieb der Kreißsäle des Krankenhauses zu garantieren.
Beschäftigte können zum UKSH wechseln
Der Großteil der Mitarbeitenden des Marien-Krankenhauses sei bereits zum UKSH gewechselt, heißt es in der Mitteilung weiter. „Aktuell sind noch rund 70 Mitarbeitende im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung beim UKSH beschäftigt. Hier besteht weiterhin das uneingeschränkte Angebot, dass auch diese Mitarbeitenden kurzfristig und endgültig zum UKSH wechseln“, schreibt das Erzbistum. Für den 12. März sei zu einer Mitarbeiterversammlung eingeladen worden, um den Beschäftigten den aktuellen Stand und die weitere Entwicklung in einem persönlichen Gespräch zu erläutern.
Pläne für die Nachnutzung
Für das Gebäude des Krankenhauses in der Innenstadt unweit des Doms gibt es bereits Planungen für eine neue Nutzung. Im November 2023 hatte das Erzbistum mitgeteilt, das Alten- und Pflegeheim „Caritashaus Simeon“ in der Lübecker Altstadt werde in das leerstehende Marien-Krankenhaus einziehen.
Aktuell erklärt das Erzbistum, die Gebäude stünden nun wieder im Eigentum des Erzbischöflichen Stuhls und sollten zukünftig wie bereits angekündigt einer kirchlich-karitativen Anschlussnutzung zugeführt werden. Es gebe ein gutes Konzept, so Verwaltungsdirektor Becker: „Caritas und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung stehen auch zukünftig im Mittelpunkt der Nutzung.“





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