Es ist eine Dimension, die Sven Drechsel „so noch nie erlebt“ hat, wie er betont – und sie führt zu einer strategischen Neuausrichtung mit deutlichen Folgen: Um die langfristige Stabilität der Median Klinik Bad Kissingen zu sichern, schließt das Haus dauerhaft seine geriatrische Abteilung. „Trotz intensiver Bemühungen sind wir dazu leider gezwungen“, erklärt Drechsel, der kaufmännische Leiter.

Diese Dimension haben wir so noch nie erlebt.

Zwar sei die über viele Jahre mit externen Partnern aufgebaute Abteilung eine wichtige Säule im Behandlungskonzept der Klinik, doch sei sie wegen der anhaltenden Knappheit an Fachkräften im Bereich Pflege und Therapie sowie der angespannten Finanzsituation an der Belastungsgrenze. Einerseits stiegen die finanziellen Belastungen in der Geriatrie kontinuierlich, gleichzeitig bleibe die Nachfrage im orthopädischen Bereich unverändert hoch, erklärt Drechsel. Nur die Schließung der Geriatrie ermögliche es der Klinik, „uns auf unsere Kernkompetenz im Bereich Orthopädie zu konzentrieren“, so Drechsel. Und das wiederum sichere die langfristige Stabilität der gesamten Klinik, die 178 Zimmer hat.

Ein positiver Aspekt sei die Möglichkeit, nahezu alle Mitarbeitenden aus der Geriatrie in die erweiterte Orthopädie zu integrieren, erklärt Median. Bis auf das ärztliche Leitungsteam könnten alle weiter beschäftigt werden. Die Erfahrung der Geriatrie-Mitarbeitenden im Umgang mit älteren Patienten werde künftig in der Orthopädie genutzt, so Drechsel. Die Integration sei „eine hervorragende Gelegenheit, unsere Expertise weiter auszubauen“, betont Chefarzt Dr. Martin Deffner, der die orthopädische Abteilung leitet.