
Die Freie Wähler Fraktion im Kreistag hat am 21. September 2020 einen Antrag gestellt, wonach die Klinikleitung des Ortenau Klinikums aufgefordert wird, dem Kreistag Vorschläge zu unterbreiten, wie das jährliche Defizit des Ortenau Klinikums deutlich verringert werden könne. Hierzu solle es keine Denkverbote geben. Es obliege dem Kreistag, den einzelnen Vorschlägen zuzustimmen oder sie abzulehnen.
Die Klinikleitung des Ortenau Klinikums hat diese Vorschläge als "Handlungsoptionen zur Stärkung der wirtschaftlichen Situation des Ortenau Klinikums bis 2030" am Dienstag, den 23. Februar 2021, im Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises vorgestellt. Nach ausführlicher Beratung hat der Ausschuss die Klinikleitung des Ortenau Klinikums beauftragt, "die Handlungsoptionen umzusetzen beziehungsweise - soweit dafür weitere Gremienbeschlüsse erforderlich sind - entsprechende Gremienbeschlüsse vorzubereiten." Der Beschluss wurde mit 20 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer Gegenstimme gefasst.
Mit seinem Auftrag hat der Träger des Ortenau Klinikums klar zum Ausdruck gebracht, dass das wirtschaftliche Ergebnis des Ortenau Klinikums verbessert werden muss. Das bestehende und weiter steigende Defizit ist im Sinne der künftigen Investitionsfähigkeit zu verringern. Angestrebt wird ein positives Ergebnis vor Abzug der Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ab dem Jahr 2023. Zu einer nachhaltigen Verbesserung der Betriebsergebnisse würde unter anderem das Erzielen einer jährlichen Einsparung bei den Personalkosten in Höhe von rund 8 Millionen Euro spätestens ab 2023 gegenüber dem Sollwert des Wirtschaftsplans 2021 beitragen. Dies würde einer Reduktion von 119 Vollkräften gegenüber dem Planwert 2021 bedeuten.
In seiner Stellungahme vor dem Ausschuss und als Botschaft an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ortenau Klinikums hat Geschäftsführer Christian Keller dazu folgende Punkte deutlich herausgestellt: Das Ortenau Klinikum wird die Ergebnisverbesserung als "Solidarpakt" umsetzen. Alle Bereiche werden sich solidarisch daran beteiligen. Außerdem gibt es selbstverständlich keine betriebsbedingten Kündigungen aus Sparzwängen. Als kommunales Haus wird in den kommenden zwei Jahren die natürliche Fluktuation genutzt. Bereiche, die wachsen, werden selbstverständlich auch weiter zusätzliches Personal erhalten. Eine solidarische Umsetzung bedeutet auch, dass alle Bereiche und Standorte ihren Beitrag leisten. Zusätzlich wird versucht jegliche Härten zu vermeiden, jedoch strengt man sich gemeinsam an und schnallt gemeinsam den Gürtel enger. Qualität und Patientenversorgung stehen weiterhin im Fokus und sind selbstverständlich weiterhin Kernzielsetzung das Ortenau Klinikums.





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