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TrägerwechselDGD-Stiftung will Paracelsus Klinik Hemer übernehmen

100 Prozent der Geschäftsanteile an der Paracelsus Klinik Hemer sollen an die Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband GmbH (DGD) im Unternehmensverbund der DGD-Stiftung übertragen werden. Es sei geplant, die Klinik in die DGD Lungenklinik Hemer zu integrieren.

Vier Würfel, die ein Zahnrad ergeben
Costello77/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Paracelsus Klinik Hemer und die DGD Lungenklinik Hemer wollen sich zusammenschließen, um die wohnortnahe Notfall- sowie Grund- und Regelversorgung sicherzustellen. Auch der Ausbau der Spezialisierung, insbesondere im Bereich der Lunge, sei anvisiert. Der Trägerwechsel der Paracelsus Klinik Hemer von den Paracelsus Kliniken Deutschland zur DGD GmbH im Unternehmensverbund der DGD-Stiftung soll, sofern die kartellrechtlichen und behördlichen Gremien zustimmen, rückwirkend zum 1. Januar 2022 erfolgen.

In Hemer würde so unter dem Dach der DGD Lungenklinik Hemer ein Krankenhaus mit zwei Standorten entstehen. Die Beteiligten zeigen sich überzeugt, dass die Integration nicht nur organisatorische Vorteile bietet, sondern insgesamt die regionale Patientenversorgung zukunftssicher aufstellen wird und den Krankenhausstandort Hemer mit 800 Arbeitsplätzen wirtschaftlich sichert. In diesem Zuge soll ebenso das medizinische Angebot ausgebaut werden sowie eine Modernisierung der bestehenden Strukturen und eine konzeptionelle Neuorientierung erfolgen.

Kooperation statt Klinikschließung

„Unsere Branche verändert sich derzeit massiv. Und sie wird sich durch Ambulantisierung, Digitalisierung und Spezialisierung weiter verändern“, sagte Dr. Dr. Martin Siebert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Paracelsus Kliniken Deutschland. Gut beraten sei, wer diese Belastungen nicht nur passiv ertrage, sondern sein Schicksal aktiv gestalte.

Hubertus Jaeger, Kaufmännischer Vorstand der DGD-Stiftung, ergänzt: „Starke Partner, die regional eng verbunden sind und deren Leistungen sich sinnvoll ergänzen, können auf einem gemeinsamen Weg mehr schaffen als jede einzelne Einrichtung für sich.“ Dr. Claudia Fremder, Fachlicher Vorstand der DGD-Stiftung, ergänzt: „Spezialisierte Bereiche, insbesondere im Bereich Lunge, werden wir weiter ausbauen und durch ausgewählte Versorgungsangebote, wie zum Beispiel in der Frührehabilitation und Palliativmedizin ergänzen“. Die Wechselwirkung zwischen Grund- und Spezialversorgung werde zu einem qualitativen Zugewinn führen. „Notwendige Veränderungen werden dabei mit Augenmaß erfolgen“, sagte Torsten Schulte, Kaufmännischer Direktor der DGD Lungenklinik Hemer. „Aber Veränderungen sind zugleich eine gute Gelegenheit, sich aktiv am Prozess der Modernisierung und Zukunftssicherung zu beteiligen.“

Die Stadt Hemer, die bei dem Vorhaben ein Mitspracherecht hat, hat in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 14. Juni dem Vorhaben eine Empfehlung ausgesprochen. Nun müssen noch die Kommunalaufsicht und der Rat der Stadt Hemer zustimmen.

„Die Aufrechterhaltung des Gesundheitsstandortes Hemer, die Sicherung attraktiver Arbeitsplätze sowie das durch Versorgungsansprüche von Klinikmitarbeitenden vorhandene finanzielle Risiko für den städtischen Haushalt beherrschbar zu halten, waren und bleiben die wichtigsten Aufgaben der Hemeraner Politik und Verwaltung“, hoben Bürgermeister Christian Schweitzer, der Erste Beigeordnete und Kämmerer Sven Frohwein sowie die Fraktionsvorsitzenden Martin Gropengießer (CDU), Hans-Peter Klein (SPD), Knut Kumpmann (UWG), Ursula Hüttemeister-Hülsebusch (GAH), Arne Hermann Stopsack (FDP) und Niclas Münzer (Die Linke) unisono hervor. Mehr noch: „Mit Weitsicht wird eine Krankenhauschließung nicht nur vermieden, sondern der Standort durch diese Kooperation langfristig sogar gestärkt.“

Neues Konzept im Detail

  • Die DGD Lungenklinik Hemer nimmt unverändert ihre Aufgaben als überregionales Kompetenzzentrum und zertifiziertes Lungenkrebszentrum wahr.
  • Das Akutkrankenhaus an der Breddestraße deckt weiterhin eine jederzeit erreichbare, wohnortnahe Grund- und Regelversorgung in ihrem wie bisher umfassenden Leistungsspektrum ab, insbesondere die stationäre und die Notfall-Versorgung.
  • Weiterentwicklung der Angebote in einer gemeinsamen medizinischen Struktur zu einem integrierten Versorgungskonzept.
  • Ausbau spezialisierter pneumologischer Leistungen inkl. Ergänzung ausgewählter Versorgungsangebote, z.B. in der Frührehabilitation und Palliativmedizin. 
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