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NiedersachsenPaulinenkrankenhaus Bad Bentheim steht vor dem Aus

Hoher Investitionsbedarf, sinkende Fallzahlen und fehlende Leistungsgruppenzuweisung zwingen das Paulinenkrankenhaus Bad Bentheim zur Schließung. Der Träger reagiert mit dem Aus zum Jahresende auf strukturelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die eine Fortführung nicht mehr zulassen.

Ladentür mit "Geschlossen"-Schild
Axel Bueckert/stock.adobe.com
Symbolfoto

Mit der geplanten Einstellung des Krankenhausbetriebs zum Jahresende 2025 wird das Paulinenkrankenhaus Bad Bentheim zum Symbol für eine Entwicklung, die viele kleinere Kliniken betrifft: Die Anforderungen der neuen Krankenhausplanung und die wirtschaftlichen Realitäten lassen sich für spezialisierte, belegärztlich geführte Einrichtungen kaum noch vereinbaren. Über 10 Millionen Euro wären nötig, um den Standort zukunftsfähig zu machen – eine Summe, die sich angesichts sinkender Fallzahlen und fehlender Leistungsgruppenzuweisungen nicht refinanzieren lässt.

Die Trägerstiftung Mathias-Spital Rheine hat daher am 2. September 2025 einen Antrag auf Herausnahme aus dem Krankenhausplan des Landes Niedersachsen beim zuständigen Ministerium eingereicht. Die Schließung soll zum 31. Dezember 2025, spätestens jedoch zum 31. März 2026, erfolgen.

Wir bedauern diese unausweichliche Entscheidung.

„Wir bedauern diese unausweichliche Entscheidung“, so Dietmar Imhorst, Vorstand der Stiftung Mathias-Spital Rheine. Die orthopädische Fachklinik mit belegärztlicher Struktur und zertifiziertem Endoprothetikzentrum ist seit 2009 Teil der Stiftung und verzeichnete zuletzt eine durchschnittliche Belegung von 13 Betten.

Folgen für Versorgung und Personal

Die Notfallversorgung bleibt laut Stiftung unberührt, da das Krankenhaus bislang ausschließlich elektive Eingriffe durchgeführt hat. Zur Sicherstellung der regionalen Versorgung im Bereich Orthopädie sollen die stationären Leistungen an das rund 25 Minuten entfernte Klinikum Rheine verlagert werden. Gespräche mit den Ländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie der Bezirksregierung Münster laufen bereits. Ein regionales Planungskonzept wurde ebenfalls initiiert.

Die aktuell tätigen Belegärzte sollen künftig in Teilanstellung am Klinikum Rheine arbeiten können. Die Orthopädische Gemeinschaftspraxis bleibe am bisherigen Standort bestehen. Bereits terminierte Eingriffe bis Jahresende 2025 werden auch wie geplant dort durchgeführt. Darüber hinaus werden für die rund 55 Mitarbeitenden (entspricht etwa 32 Vollkräften) alternative Beschäftigungsangebote innerhalb der Stiftung vorbereitet.

„Wir danken allen Mitarbeitenden im Paulinenkrankenhaus für ihr langjähriges hohes Engagement. Ihre Expertise und täglicher Einsatz für unsere Patienten haben über Jahre den guten Ruf der orthopädischen Versorgung im Paulinenkrankenhaus Bad Bentheim geprägt“, so Kolja Wilting, Kaufmännischer Direktor des Paulinenkrankenhaus Bad Bentheim.

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