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Neuer VorstandschefRalf Kiesslich will an der Unimedizin Mainz einiges ändern

Schnellere Stellenbesetzung, effiziente Strukturen – der neue Chef der Universitätsmedizin Mainz bezieht zum Start klar Position. Allerdings warten auf Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich in Rheinland-Pfalz noch größere Herausforderungen.

Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich
Peter Pulkowski/Universitätsmedizin Mainz
Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich ist Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz.

Der neue Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ralf Kiesslich, möchte die Wiederbesetzung von Stellen im größten Klinikum von Rheinland-Pfalz beschleunigen. „Ich werde mich im Dialog mit dem wissenschaftlichen Vorstand dafür stark machen, die Berufungsprozesse an der Unimedizin Mainz zu beschleunigen“, sagte Kiesslich. An der Unimedizin ist beispielsweise die Leitung der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin nur kommissarisch besetzt.

Ich kenne die Universitätsmedizin schon von einer anderen Perspektive aus.

Auch andere Herausforderungen warten auf Kiesslich. So hat die Unimedizin in den vergangenen Jahren Millionenverluste eingefahren. Laut Bericht des „SWR“ wird für 2023 von einem Defizit in Höhe von rund 88 Millionen Euro ausgegangen. Für 2024 stehe sogar ein Defizit von rund 97 Millionen Euro im vorläufigen Wirtschaftsplan. Der 53-jährige Kiesslich sieht sich aber offenbar gut gerüstet für seine neue Aufgabe. „Ich kenne die Universitätsmedizin schon von einer anderen Perspektive aus als Arzt, Internist und Gastroenterologe, auch schon in Führungsverantwortung“, sagte er. Da habe er gelernt, dass es um Kommunikation im Team gehe, wenn man erfolgreich sein wolle.

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Zuletzt habe er während seiner knapp zehnjährigen Tätigkeit für den Klinikkonzern Helios Erfahrung bei einem privaten Krankenhausbetreiber gesammelt. „Da habe ich viel gelernt, was effiziente Strukturen angeht. Ich glaube, dass ich sehr gut vorbereitet bin, Ideen voranzubringen, die dem Universitätsklinikum gut tun werden.“

Clemens Hoch rückt an die Spitze des Aufsichtsrates

Kiesslich ist seit dem 1. Januar 2024 Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. Er hat die Position von Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer übernommen, der insgesamt 14 Jahre an der Spitze stand. Kiesslich wechselte von den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK), wo er zuletzt Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer der Helios Kliniken Wiesbaden-Taunus war. Von 2000 bis 2012 war der neue Vorstandschef als Internist und Gastroenterologe schon einmal in Mainz tätig. „Die Unimedizin ist mir deshalb nicht fremd“, sagt er: „Ich freue mich darauf, in meiner neuen Funktion den Neuanfang an der Unimedizin gemeinsam mit den vielen Mitarbeitenden gestalten zu können.“

Auch an der Spitze des Aufsichtsrates hat es einen Wechsel gegeben: Seit Beginn des neuen Jahres ist Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, der Vorsitzende des Kontrollgremiums.

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