
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich auf 102,5 Mio. Euro (+ 32,1 %). Der Konzerngewinn verbesserte sich auf 47,6 Mio. Euro, ein Plus von 76,3 % im Vergleich zur Vorjahreszeitraum. Die Eigenkapitalquote stieg leicht von 76,5 Prozent auf 78,0 Prozent und befindet sich damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der Umsatz stieg von 902,5 Mio. Euro auf 928,5 Mio. Euro (+ 2,9 %). An den fünf Klinikstandorten wurden in den ersten neun Monaten 644.177 Patienten behandelt. Dies entspricht einem Plus von 2,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auf die Ergebnisentwicklung wirkte sich die im Vorjahr unter dem damals neuen Vorstandsvorsitzenden Stephan Holzinger erzielte Einigung mit der hessischen Landesregierung und den Universitäten in Gießen und Marburg positiv mit einem Einmaleffekt in Höhe von 20 Mio. Euro aus. Ergebnishemmend auf die organische Entwicklung wirkten sich dagegen erneut die im Zuge des Krankenhausstrukturgesetzes (KHSG) erfolgten regulatorischen Eingriffe des Gesetzgebers, wie eine verminderte Vergütung für kardiologische und spezialorthopädische Leistungen sowie der seit dem 1. Januar 2017 geltende Fixkostendegressionsabschlag in Höhe eines mittleren einmaligen Mio.-Betrags aus. Auch der anstehende Umzug der bisher fünf Kliniken in den neuen Campus in Bad Neustadt belastete das Ergebnis.
Gesetzliche Herausforderungen
Die vom Gesetzgeber auf den Weg gebrachten Personaluntergrenzen für pflegeintensive Krankenhausbereiche betrachten wir als kritisch, da es aus unserer Sicht keinen bewiesenen Zusammenhang zwischen der Behandlungs- und Ergebnisqualität und einem bestimmten Pflegekraft-zu-Patienten-Verhältnis gibt. Die angedrohten Abschläge bei Nichterfüllung der Vorgaben, gepaart mit dem akuten Mangel an Fachkräften in der Pflege bergen unseres Erachtens das Risiko von Kapazitätsengpässen.
Die Rhön-Klinikum AG befürwortet eine konstruktive Diskussion und Systeme, die verhindern, dass zu wenig Personal in Krankenhäusern tätig ist. Dies können Personalquotienten oder Pflegepersonaluntergrenzen für das gesamte Krankenhaus sein. Neben der hohen Anforderung an die Qualität und die Patientenversorgung sollten zeitaufwendige Nachweispflichten auf Stations- und Schichtebene für Krankenhäuser entfallen, da diese Zeiten nicht für die Patientenbetreuung und -versorgung genutzt werden können.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2018 bestätigt die Rhön-Klinikum AG die bisherige Prognose. Erwartet wird ein Umsatz in Höhe von 1,24 Mrd. Euro in einer Bandbreite von jeweils 5 Prozent nach oben bzw. nach unten. Zu berücksichtigen sind belastende regulatorische Eingriffe des Gesetzgebers, wie etwa eine geringere Vergütung für sachkostenintensive Leistungen, insbesondere im Bereich der Herzmedizin, oder der Fixkostendegressionsabschlag für Mehrleistungen. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechnen wir in 2018 mit einem gegenüber 2017 deutlich höheren Wert zwischen 117,5 Mio. Euro und 127,5 Mio. Euro - neben anderen Effekten positiv beeinflusst durch die Einigung über die Trennungsrechnung am UKGM.





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