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Vergabeverfahren beendetSieht so die neue Asklepios Klinik Altona aus?

Ein Team um das Büro Telluride wird den Neubau der Asklepios Klinik Altona planen. Damit endet ein langwieriger von Gerichtsverfahren begleiteter Vergabeprozess. 2019 waren die Baukosten mit 425 Millionen Euro kalkuliert worden.

Neubau Asklepios Klinik Altona - Visualisierung
Telluride Architekten/sander.hofrichter architekten/WES Landschaftsarchitektur
So wie in dieser Visualisierung stellten sich die Architekten den Neubau der Asklepios Klinik Altona 2019 vor. Jetzt geht es an die Ausführungsplanung...

Es wird ernst(er) mit der neuen Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Im Vergabeverfahren habe sich ein Planungsteam um das Büro Telluride durchgesetzt, teilt Asklepios mit. Das beauftragte Architekturbüro beginne nun in Abstimmung mit dem Klinikkonzern „mit einer Überarbeitung der Grundlagenermittlung und Vorplanung“. Dabei seien die künftigen Nutzer, also insbesondere die Ärzte- und Pflegerschaft, eng eingebunden. Bis zum Spatenstich werde es allerdings noch etwa drei Jahre dauern, heißt es weiter. Die Bauzeit werde voraussichtlich fünf Jahre in Anspruch nehmen.

Das Düsseldorfer Büro Telluride Architekten (vormals HDR) bildet das Team mit Sander Hofrichter Architekten und WES Landschaftsarchitektur. Für die Planung von Architektur und Freiräumen sei das Team der beste und wirtschaftlichste Bieter, so Asklepios. Das neue Krankenhaus soll in unmittelbarer Nachbarschaft des in die Jahre gekommenen markanten Hochhauses neben der A7-Anschlussstelle Hamburg-Othmarschen entstehen. Stadt und Asklepios finanzieren den Neubau gemeinsam.

Neubau Asklepios Klinik Altona - Visualisierung
Telluride Architekten/sander.hofrichter architekten/WES Landschaftsarchitektur
Blick ins Innere: Die Visualisierung zeigt den Wettbewerbsentwurf des Teams um Telluride Architekten von 2019.

Aufgabe des Planungsbüros sei es nun „der Stadt und uns aufzuzeigen, mit welchen Umsetzungsideen ihr Entwurf im Rahmen unseres Budgets zu realisieren ist“, sagt Joachim Gemmel, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH. Drei fünfgeschossige Gebäuderiegel prägen den Wettbewerbsentwurf und fügen sich ins Klinik-Quartier ein, heißt es in der Mitteilung weiter. Zwischen Teichen im Krankenhaus-Park und dem Neubau könnte ein öffentlicher Boulevard entstehen, der über das Areal vom Haupteingang bis hin zum Vorfeld des Hochhauses verlaufe.

Der Neubau wird wie das Bestandsgebäude auf städtischem Grund errichtet. Die vorläufigen Neubaukosten waren 2019 mit 425 Millionen Euro kalkuliert worden. Die Stadt beteiligt sich auf Grundlage des Krankenhausfinanzierungsgesetzes an den Investitionskosten.

Neubau Asklepios Klinik Altona - Visualisierung
Telluride Architekten/sander.hofrichter architekten/WES Landschaftsarchitektur
Blick von oben: Die Visualisierung zeigt den Wettbewerbsentwurf von 2019.

Die neue Klinik könne als Campus konzipiert werden, der sich der Nachbarschaft noch mehr als bisher öffnen und verstärkt zum Treffpunkt auch für Anwohner werden könne, erklärt der Klinikkonzern. Der umgestaltete Park solle Patient:innen, Mitarbeiter:innen und Bürger:innen zur Naherholung einladen. Das derzeit genutzte 23-geschossige Scheibenhochhaus wurde von 1959 an nach einem Entwurf des Architekten Werner Kallmorgen geplant und 1971 mit einer Kapazität von mehr als 1000 Betten auf einem Atomschutzbunker eröffnet.

Aufgrund seiner logistisch unkomfortablen vertikalen Bauweise und eines dringlichen energetischen Sanierungsbedarfs hätten Asklepios und die Stadt den Neubau der Klinik ins Auge gefasst, heißt es weiter. Bis zur Fertigstellung des Klinikneubaus könne der denkmalgeschützte Altbau als Klinik vollumfänglich genutzt werden. Zur Art der Nachnutzung des Bestandsgebäudes sei noch keine Entscheidung gefallen.

Gerichtsentscheidung zum Vergabeverfahren

Im Dezember 2019 hatte ein Preisgericht den Entwurf des jetzt beauftragten Planungsteams bereits als eine der drei besten Arbeiten prämiert. Dann war der Planungsprozess pandemiebedingt bis zum Herbst 2021 unterbrochen worden. Im weiteren Verlauf des Vergabeverfahrens hatte einer der drei Bieter von seinem Recht Gebrauch gemacht, in den Vergabeunterlagen aus seiner Sicht enthaltene Unklarheiten zu rügen. Der Rüge war die Vergabekammer in Teilen gefolgt. Asklepios hatte daraufhin beim Hanseatischen Oberlandesgericht (OLG) die Prüfung dieser Entscheidung beantragt. Laut Entscheidung des OLG vom 24. März 2023 war und ist die von Asklepios betriebene Art und Weise des Vergabeverfahrens nicht zu beanstanden, so der Konzern. Lediglich die Bewertung der bereits eingereichten Angebote hatte neu zu erfolgen. Mit einer neuen Wertung der schriftlichen Angebotsunterlagen sei das Verfahren beendet worden.

Asklepios Klinik Altona

Die heutige Asklepios Klinik Altona unterhält 633 Betten, 14 Fachabteilungen, eine der größten Zentralen Notaufnahmen Hamburgs und interdisziplinäre Kompetenzzentren. Jährlich werden in Altona mehr als 95 000 Patienten behandelt, davon rund 35 000 vollstationär. Jährlich werden rund 3300 Kinder geboren. Mit fast 41 000 Zugängen in der Zentralen Notaufnahme und rund elf Prozent aller Notfallzuführungen der Hamburger Feuerwehr ist die Klinik laut Asklepios eines der wichtigsten Krankenhäuser der Notfallversorgung. Sie beschäftigt rund 1500 Mitarbeitende.

 

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