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Einsatz auf „Christoph 15“Straubinger Notärzte werden zu Wasserrettern

Wenn „Christoph 15“ alarmiert wird, geht es oft auch um Einsätze zur Wasserrettung an Flüssen oder Seen. Die 15 Luftrettungsnotärzte vom Klinikum Straubing haben dafür jetzt ein Spezialtraining absolviert.

Training der Wasserrettung,Dr. Christoph Kerscher
Roland Benning/Pilot ADAC Luftrettung
Bei einem Training der Wasserrettung mit der Rettungswinde von „Christoph 15“ wird Dr. Christoph Kerscher am Seil in einen See in Patersdorf hinabgelassen.
Rettungsschlinge
Anita Schober
Im Ernstfall muss der Notarzt mit Hilfe einer Rettungsschlinge den Beinahe-Ertrinkenden aus dem Wasser ziehen.

Dr. Christoph Kerscher arbeitet hauptberuflich in der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin am Klinikum Straubing. In seinem „zweiten Leben“ ist er ärztlicher Leiter der ADAC-Luftrettungsstation „Christoph 15“ – und hebt wie 14 seiner Straubinger Kolleginnen und Kollegen regelmäßig als Luftrettungsnotarzt ab.

Bei den Einsätzen werden die Retter häufig auch zu Flüssen oder Seen gerufen. Deshalb stand für die 15 Mediziner kürzlich ein besonderer Außen-Termin auf dem Programm. Unter Federführung der ADAC Luftrettung trainierte das Team von „Christoph 15“, beinahe ertrinkende Personen mittels Helikopter und Winde aus dem Wasser zu retten. An der Übung, die an einem privaten Gewässer in Patersdorf im Landkreis Regen stattfand, waren auch Kollegen der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes sowie Canyoning-Retter der Bergwacht Bayern beteiligt.

Herr Kerscher, „Christoph 15“ ist seit 2018 mit einer Rettungswinde ausgestattet. Warum wurden die Kollegen jetzt auch in der Wasserrettung geschult?

Die Teams von „Christoph 15“ werden immer wieder zu Wasserrettungseinsätzen an Flüsse oder Seen alarmiert. Zudem haben die Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre – ich erinnere an das Ahrtal 2021 oder auch an das Hochwasser im Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf 2013 – gezeigt, wie wichtig eine schnelle Rettung aus der Luft in solchen Situationen sein kann. Dank der nun absolvierten Ausbildung sind wir in der Lage, beinahe ertrinkende oder in Not geratene Personen mit Hilfe der Winde schnellstmöglich aus dem Wasser zu retten.

Welche persönliche Ausrüstung benötigen die Notärzte bei ihren Wasserrettungseinsätzen?

Bislang waren wir für unsere Windeneinsätze mit einem Hüft- und einem Brustgurt ausgestattet. Bei den Einsätzen im Wasser tragen wir nun zusätzlich einen Trockenanzug sowie eine Schwimmweste. Mit Hilfe einer speziellen Schlinge, der sogenannten „Brüggemannschlinge“, kann die zu rettende Person dann aus dem Wasser gezogen werden.

Wie verlief die Ausbildung in der Wasserrettung konkret?

Grundsätzlich verfügen alle Notärzte bereits über viel Erfahrung in der Windenrettung über Land. Theoretische und auch erste praktische Erfahrungen in der Wasserrettung wurden dann erstmals im vergangenen Jahr im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) der Bergwacht Bayern in Bad Tölz gesammelt. Mit Hilfe eines Flugsimulators sowie eines Wasserbeckens konnten so bereits entsprechende Szenarien geübt werden. Abgeschlossen wurde die Ausbildung jetzt mit dem realen Wassertraining zusammen mit den Kollegen der Berg- und Wasserwacht an einem Gewässer bei Patersdorf.

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