
In der dritten Runde der Tarifverhandlungen für den nicht-ärztlichen Dienst am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) ist den Verhandlungspartnern ein Durchbruch gelungen: Die Geschäftsführung und die Gewerkschaft Verdi haben sich geeinigt und mit einer Vergütungserhöhung, einer Corona-Sonderzahlung, Regelungen zu Urlaub, Bereitschaftsdiensten und einem Job-Ticket ein großes Tarifpaket geschnürt.
„Ich denke, dass wir mit dem nun vorliegenden Tarifabschluss eine für beide Seiten vertretbare Lösung finden konnten und für unsere Beschäftigten eine deutliche Verbesserung beim Einkommen und ihrer Arbeitsbedingungen erreicht haben.“, sagte Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung des Universitätsklinikums Gießen und Marburg.
Corona-Sonderzahlungen, Lohnsteigerungen und mehr Urlaubstage
Durchgesetzt wurde eine einmalige Corona-Sonderzahlung an alle Mitarbeiter, die im ersten Halbjahr 2021 erfolgen und gestaffelt sein wird: Von 225 Euro für Auszubildende über 600 Euro für untere Vergütungsgruppen, 400 Euro für mittlere und 300 Euro für höhere Vergütungsgruppen. Teilzeitbeschäftigte erhalten diese Sonderzahlung anteilig. Die Vergütungen steigen dann zum 1. Juli 2021 um 2,2 Prozent, mindestens jedoch um 60 Euro. Die Ausbildungs- und Praktikantenvergütungen steigen zum gleichen Zeitpunkt um 30 Euro.
Auch die Urlaubsregelung wurde verändert – alle Beschäftigten erhalten zum 1. Januar 2022 mindestens 30 Urlaubstage. Ab 1. Januar 2022 wird ein RMV-weites-Jobticket für alle am UKGM eingeführt. Darüber hinaus wird die Möglichkeit zur Anschaffung von Job-Bikes geschaffen. Zum 1. Juli 2021 werden die geleisteten Bereitschaftsdienste höher als Arbeitszeit bewertet und damit besser bezahlt.
Für mehrere Berufsgruppen wurde die Eingruppierung ab dem 1. Januar 2022 verbessert, so zum Beispiel für Medizinisch-Technische- Angestellte (MTLA, MTA, MTA-F), für Physio- und Ergotherapeuten, für Logopäden, für Erzieherinnen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, für Kardiotechniker sowie für die Pflegedienstleitungen. Es ist beabsichtigt, die Tarifverhandlungen über den Eingruppierungstarifvertrag nach den Sommerferien 2021 fortzusetzen. Für die OP- und Anästhesie-Gruppenleitungen sowie die Leitungen der Endoskopie- und Herzkatheterabteilungen wurde vereinbart, dass sie je nach Größe ihres Teams ab dem 1. Januar 2022 eine zusätzliche monatliche Zulage in Höhe von 300 bis 400 Euro erhalten.
Psychotherapeuten in Ausbildung werden ab dem 1. Oktober 2021 eine tarifliche Praktikantenvergütung erhalten, womit ihre Vergütung um mehrere hundert Euro steigen wird. Schließlich erhalten langjährig Beschäftigte zum 1. April 2022 eine weitere lineare Vergütungserhöhung um 2,5 Prozent durch die Einführung einer weiteren Gehaltsstufe.
Vertragslaufzeit beträgt 1,5 Jahre
Die Vereinbarung gilt bis 30. September 2022. Darüber hinaus wurde vereinbart, für die Themenbereiche „Ausbildungsqualität“ und „Arbeitszeitmodelle im OP“ sogenannte Runde Tische zwischen Verdi und dem UKGM einzurichten. Zur Steigerung der Ausbildungsqualität sagt der Arbeitgeber je Standort 50 000 € p.a. für die Laufzeit des Vergütungstarifvertrages zu. Als Erklärungsfrist wurde der 31. März 2021 vereinbart.





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